15.09.2010, 16:39 Uhr

Französischer TK-Distributor übernimmt Partners in Europe (PiE)

Mit der Akquisition fasst der TK-Distributor Itancia auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz Fuß. Michael Padberg zieht sich aus der Geschäftsführung zurück.
"Partners in Europe" (PiE) hat einen neuen Eigentümer: Seit Montag dieser Woche gehört der TK-Spezial-Distributor aus Wörthsee bei München zur französischen Itancia-Gruppe. Itancia ist seit 2002 im Distributonsgeschäft für Kommunikationsausrüstungen aktiv; insbesondere Siemens zählt zu den wichtigsten Lieferanten. Weitere Geschäftsfelder des Unternehmens sind das Wiederaufbereiten von gebrauchten TK-Anlagen und -Telefonen (Öko-Recycling), Reparaturen sowie Logistik-Dienstleistungen. Außer in Frankreich ist Itancia derzeit mit Niederlassungen in Spanien, Portugal, Italien, Polen und Tunesien tätig.
Michael Padberg, bisheriger Vorstandsvorsitzender und Gesellschafter von PiE, begründet den Verkauf mit den Perspektiven, die sich für das Unternehmen sowie die Mitarbeiter ergeben. "Als kleiner Fisch im Haifischbecken könnte es schwer werden, langfristig zu überleben. Wir dürfen die Augen vor der Globalisierung nicht verschließen", so Padberg. Für den Verkauf an Itancia hätte insbesondere gesprochen, dass der französische Distributor ähnlich wie PiE ein mittelständisches und vor allem inhabergeführtes Unternehmen sei, das an der Weiterentwicklung von Partners in Europe interessiert sei.
"Ich weiß, dass ich einen Käufer gefunden habe, der sehr ähnlich denkt wie wir bei PiE", freut sich Padberg. Stéphane Courgeon, Vice President Sales & Marketing bei Itancia, ergänzt: "Ebenso wie Partners in Europe ist Itancia ein Value-Add-orientierter Distributor und kein Kistenschieber." Hier gäbe es auch viele Gemeinsamkeiten wie etwa das Engagement im Bereich Schulungen sowie bei der technischen Hotline.

Michael Padberg gibt Vorstandsvorsitz ab

Courgeon wird die Leitung von Partners in Europe interimsmäßig von Michael Padberg übernehmen, der sich künftig zu 100 Prozent auf das Ausbau des eigenen Systemhauses PTC Telecom konzentrieren möchte. Gesucht werde jedoch bereits ein neuer General Manager für PiE, der aus Deutschland stemmen soll und mit dem hiesigen ITK-Markt vertraut ist. Vom Chefposten abgesehen soll sich jedoch nicht viel ändern. So sei weder ein Abbau von Mitarbeitern noch eine Standortverlagerung vorgesehen. Auch der Name des Unternehmens bliebe erhalten. "Was wir mit PiE gekauft haben ist ja in erster Linie das Team", betont Courgeon.
Auch für die Kunden von Partners in Europe dürfte zunächst alles so bleiben wie gehabt. "Für unsere Fachhandelspartner ändert sich nichts", sagt Marketingleiter Klaus Berand. Sowohl die Belieferung aus dem Lager am Wörthsee als auch die bisherigen Ansprechpartner bleiben bestehen. "Unsere Philosophie ist es, die Niederlassungen so agieren zu lassen, wie es der regionale Markt erfordert", fasst Courgeon zusammen. Denkbar sei jedoch durchaus eine Ergänzung des Produktportfolios auf Grundlage des derzeitigen Itancia-Sortiments. Zumindest angedacht ist darüber hinaus, auch in Deutschland Dienstleistungen aus den Segmenten Öko-Recycling und Repair-Service anzubieten.




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