Insolvenz
13.06.2014, 16:36 Uhr
Der Spezialdistributor Vitec ist pleite
Der auf Audio-/Video-Lösungen spezialisierte Distributor Vitec ist zahlungsunfähig und musste einen Insolvenzantrag stelle. Der Grund: Der Aufbau des Mutterkonzerns N.runs AG habe die Einzelgesellschaften erheblich belastet und schließlich zur Insolvenz geführt.
Wie nun bekannt wurde, ist die N.runs AG zahlungsunfähig und hat bereits am 5. Juni beim Amtsgericht Mainz einen Insolvenzantrag gestellt. Von der Insolvenz betroffen sind auch die Tochtergesellschaften, zu denen neben dem auf Audio-/Videolösungen spezialisierte Distributor Vitec auch die N.runs Professionals GmbH, Vidco Media Systems und Vicontec Distribution gehören.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Robert Schiebe von der Mainter Kanzlei Schiebe und Collegen sei bereits auf der Suche nach potenziellen Investoren und arbeite an der „Stabilisierung des Geschäftsbetriebs“, hieß es in einer Mitteilung der Unternehmensgruppe. Grund für die Pleite seien gescheitete Gespräche mit Banken und Finanzierern über die „Verlängerung kurzfristiger Kreditlinien“.
Unterdessen laufen die Geschäfte beim Spezialdistributor Vitec und der N.runs AG wie gehabt weiter; die Löhne der insgesamt rund 100 Mitarbeiter sind zunächst über das Insolvenzausfallgeld gesichert. Ob es in Zukunft Entlassungen geben wird, dazu wollte sich das Unternehmen auf Nachfrage von Telecom Handel nicht äußern.
Indes zeigte sich Ralph-Peter Quetz, Vorstandsvorsitzender der N.runs AG optimisitsch: „Die Transaktionskosten zum Aufbau des Konzerns haben uns erheblich belastet und letztlich zur Insolvenz geführt, obwohl unsere operativ tätigen Einzelgesellschaften gut aufgestellt sind. Für Investoren bieten diese Gesellschaften interessante Chancen.“
Hintergrund: Dass sich die Unternehmensgruppe in einer finanziellen Schieflage befindet, hatte sich schon länger abgezeichnet. Bereits im Februar 2014 hatte die N.runs AG mitgeteilt, dass die Aktien ab 10. September dieses Jahres nicht mehr am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden und den Anlegern gleichzeitig dazu geraten, ihre Wertpapiere abzustoßen.