Endlich hat es geklappt: Nachdem Corona die Premiere der Koop als Präsenzveranstaltung mehrmals verhindert hatte, wurde die gemeinsame Kooperationsmesse von Euronics und Expert jetzt in Berlin Realität. Das Konzept ist einzigartig: An jeweils zwei Tagen halten die Koopera­tionen nacheinander ihre Mitgliederversammlungen ab, dazu gibt es über die gesamte Zeit eine Halle mit einem gemeinsamen Bereich für Aussteller aus der Industrie.

Den Anfang machte Expert mit seiner Mitgliederversammlung und der Frühjahrsmesse, zu der mit 1.500 Teilnehmern rund 90 Prozent der Gesellschafter vertreten waren. Vorstand Stefan Müller zog dort ein positives Fazit: Von Januar bis Dezember 2022 sei der Außenumsatz von Expert in einem herausfordernden Umfeld um 3,3 Prozent gewachsen. Damit habe sich Expert besser als der direkte Wettbewerb entwickelt, der Gesamtmarkt war sogar rückläufig.

Stefan Müller äußerte sich auch zur wei­teren Strategie: „Auch in diesem Jahr werden die Kernelemente der Strategie ‚expert 6.0‘, die sich über die Bereiche Wachstum, Marktdurchdringung, Gesellschafterfokussierung, Endkundenfokussierung und Digitalisierung erstrecken, im Mittelpunkt stehen. Der Fokus der Gesellschafter soll dabei auf eine weitere Ausschöpfung des Marktpotenzials ihres Einzugsgebiets durch den Expert-­Multichannel-Ansatz abzielen. Die Regionen in Deutschland, in denen noch kein Expert-Standort vertreten ist, werden durch den zentralen Expert-Online-Shop optimal abgedeckt.“

Vorgestellt und gleich gestartet wurde die neue Markenkampagne, die zusammen mit der Kreativagentur St.Elmo’s Hamburg entwickelt wurde. Sie soll mit der Regionalität und der Nähe zum Endkunden die Stärken der Einkaufskooperation in den Vordergrund stellen. In den kurzen Clips für TV, Web und Social Media zeigt die neue Kommunikation ein enges Verhältnis der „Technik-Nachbarn“ von Expert und ihrer Kundschaft. Zu sehen gibt es Beratungsgespräche im Fachmarkt: Zum Beispiel die Kundin, die gerade lernt, wo sie auf dem Handy etwas drücken muss, und dann die Expert-Mitarbeiterin aus Dankbarkeit drückt. Oder den Fachberater, der im Markt auf seine frühere Mathelehrerin trifft.

Unter den Schlagwörtern „Wachstum – Expansion – Wertschöpfung“ kamen dann rund 2.000 Teilnehmer zum Kongress von Euronics. Dort stellte der Vorstand auch die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/22 vor: Die über 1.100 Mitglieder der Kooperation erwirtschafteten an rund 1.200 Standorten einen leicht rückläufigen Zentralumsatz von 1,49 Milliarden Euro. „In Zeiten historisch schlechter Konsumstimmung, Preiskampf und starkem Margendruck online treten wir an, um neue Impulse für Wachstum und Erfolg zu setzen. Ein wichtiger Teil davon wird auch Expansion und die Gewinnung neuer Mitglieder sein. Im Januar sind wir gut ins neue Jahr gestartet und liegen im Plan. Damit sind wir sehr zufrieden“, sagte Benedict Kober, Sprecher des Vorstands der Euronics Deutschland eG.

Weiterführen will die Verbundgruppe den Ausbau des Warenbereichs „E-Mobilität und Erneuerbare Energien“. Besonders im ersten Halbjahr 2022 konnten Euronics-Mitglieder starke Umsätze mit Ladestationen für E-Autos erzielen. Beim Vertrieb des chinesischen Elektroautos Aiways U5 wurden allerdings die Probleme in den Lieferketten spürbar. Darüber hinaus war der direkte Kunden­kontakt bei diesen beratungsintensiven ­Produkten durch die Pandemie erschwert. Für 2023 steht mit dem Aachener Hersteller e.GO nun ein weiterer Kooperationspartner für den Vertrieb von kleineren E-Autos in den Startlöchern.

Das Motto, unter dem die Kampagnen stattfinden, lautet weiterhin „Nah und da“. Um in diesem Zusammenhang die Kun­denbindung zu steigern, wurde die „Meine Euronics“-App eingeführt. Hier profitieren Nutzer von einem direkten Draht zu ihrem Euronics-Mitglied in der Region sowie von ­exklusiven Vorteilen wie Rabatten oder Coupons.