Jahresbilanz 03.07.2017, 17:04 Uhr

Expert sieht Erfolg der Digitalisierungsstrategie

Die Expert Gruppe konnte im vergangenen Jahr den Innenumsatz trotz eines schwierigen Marktumfeldes leicht steigern. Die Zukunft soll die verstärkte Digitalisierung der Shops sichern.
Die Expert-Zentrale
(Quelle: Expert)
Die Vorstellung der Jahresbilanz von Expert begann mit einer personellen Überraschung: Denn zum 31. März 2018 wird sich Volker Müller nach immerhin elf Jahren an der Spitze der Verbundgruppe in den Ruhestand verabschieden und sein Amt an Jochen Ludwig übergeben, der bereits am 1. September dieses Jahres als stellvertretender Vorstandsvorsitzender zur Verbundgruppe wechseln wird. Jochen Ludwig war bisher bei der Baumarktkette OBI als Geschäftsführer für Sortiment und Einkauf zuständig.
Für Volker Müller scheint es ein guter Zeitpunkt zur Übergabe der Expert-Führung zu sein: Die Digitalisierungsstrategie trägt erste Früchte und auch die Zahlen für das Geschäftsjahr 2016/2017 sehen gut aus. Denn der Innenumsatz stieg gegenüber dem Geschäftsjahr 2015/2016 um 1,9 Prozent auf 2,12 Milliarden Euro. Positiv ist dieser Anstieg vor allem angesichts eines weiter schwierigen Marktumfelds zu werten, was auch die zuletzt sinkenden Umsätze der Konkurrenten Euronics und EP belegen.
Expert konnte dagegen stärker als der Gesamtmarkt wachsen, das gilt besonders für die Bereiche IT und UE. Bei den TK-Produkten blieb der Anstieg des Außenumsatzes mit 3,9 Prozent etwas hinter dem Markt zurück, der laut GfK um 4,2 Prozent wuchs.
Bei der Anzahl der Standorte legte Expert ebenfalls leicht zu: Seit Ende März 2016 stieg die Zahl der „Technical Superstores“ von 271 auf 277, für das nächste Geschäftsjahr strebt das Unternehmen 284 Standorte an. Das strategische Ziel liege „bei 300 Standorten,“ so Volker Müller. Die Anzahl der eigenen Märkte wuchs dabei auf 61, vor allem durch die Übernahme von Standorten der Expert-Bening. Die Anzahl der Expert-Fachhändler ging aber vor allem aufgrund von altersbedingten Geschäftsaufgaben von 210 auf 194 zurück.
Dass Expert auf dem richtigen Kurs sein dürfte, zeigten neben den aktuellen Geschäftszahlen auch die Ergebnisse der Digitalisierungsstrategie, so Vorstand Volker Müller. Inzwischen sei das Innovationspaket in 250 der 277 Märkte bereits umgesetzt. Dazu gehören WLAN-Netze für die Nutzung durch die Endkunden, QR-Preisschilder oder die virtuelle Regalverlängerung.
Diese Innovationen wurden im Markt in Schwerin erprobt und haben sich bewährt. Vor allem auf die Tablet-Anwendung "expert NEO" ist Stefan Müller, im Expert-Vorstand zuständig für IT und Logistik, stolz. Damit können die Verkäufer direkt beim Kunden zusätzliche Informationen abrufen, die bei Verkauf und Service unterstützen. Im Herbst soll dies an 200 Standorten zur Verfügung stehen. Der dritte Baustein der Digitalisierungsstrategie sind die dezentralen Onlineshops, in denen Online-Nutzer Produkte zur Lieferung oder Abholung in ihrem nächsten Markt bestellen können. Hier sollen bis zum Herbst 300 Standorte angebunden sein, so Stefan Müller.
Nach der Offensive im Bereich Digitalisierung soll es nun verstärkt um die Qualifizierung der Mitarbeiter gehen. Unter anderem gibt es Weiterbildungsmaßnahmen speziell für Führungskräfte und mit der „Next expert Generation“ ein Angebot, das Kinder von Unternehmern auf eine erfolgreiche Nachfolge vorbereitet.




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