Wettbewerbsverstöße 20.04.2016, 13:40 Uhr

Wegen Android: EU-Kommission geht gegen Google vor

Die EU-Kommission hat ihr Ermittlungsverfahren gegen Google verschärft und nimmt jetzt auch Android ins Visier. Das meistgenutzte mobile Betriebssystem soll seine Marktmacht ausnutzen und andere Anbieter benachteiligen.
Android-Logo auf dem Smartphone
(Quelle: Fotolia.com/koniukh)
Die Gerüchte der letzten Tage haben sich bestätigt: Die EU-Kommission nimmt in ihrem Wettbewerbsverfahren gegen Google jetzt auch Android ins Visier. Die Kommission wirft Google vor, die marktbeherrschende Stellung seines mobilen Betriebssystems auszunutzen und anderen Anbietern einen Marktzugang nicht nur zu erschweren, sondern teilweise auch gänzlich zu verhindern. 
Die Kommission geht davon aus, dass Google marktführend in den Bereichen Suchmaschine, mobiles Betriebssystem und App Store für Android ist. Innerhalb der EU habe Android einen Marktanteil von 90 Prozent. Zusätzlich stärken bestimmte Effekte Googles Position zusätzlich und erschweren Wettbewerbern einen Markteintritt. Dazu gehören die sogenannten "Network Effects": Je mehr Konsumenten ein Betriebssystem nutzen, desto mehr Entwickler programmieren Apps für dieses System.
Dazu kommt, dass es für Smartphone-Hersteller keine Alternative zum Play Store gibt und sie diesen auf den Geräten vorinstallieren müssen. Wie Ermittlungen ergeben haben, zwingt Google die Hersteller wohl aber zusätzlich dazu, andere Google-Apps auf den Geräten zu installieren. Zum Beispiel die Google Search App, die auch als Default Search Provider eingestellt sein muss. Außerdem muss die mobile Version von Chrome vorinstalliert werden.



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