Die Methoden der Auskunfteien

Scoring: Die Methoden der Auskunfteien

Die Bonitätsprüfung spielt auch in der Telekommunikation eine gewichtige Rolle: TK-Anbieter holen über die Verbraucher, die einen Handy-Vertrag abschließen wollen, ebenfalls einen Scorewert bei Auskunfteien ein. Allerdings geben die meisten Unternehmen an, dass das Scoring nur ein Bestandteil der Bonitätsprüfung der Kunden sei und noch eigene Daten in die Bewertung mit einfließen. Dies zeigt auch das Beispiel von Rafael Stockmar, Geschäftsführer der Stockmar GmbH. Er wollte als Testkunde das komplette Leistungspaket bei Kabel Deutschland bestellen und ist durch die Bonitätsprüfung gefallen – obwohl sein Schufa-Scorewert bei annähernd 100 Prozent liegt (siehe Interview). E-Plus wiederum wirbt vor den eigenen Läden mit dem Slogan „Base trotz Schufa“. Telecom Handel hat deshalb bei einigen Auskunfteien nachgefragt, welche Daten sie in welcher Gewichtung für das Scoring heranziehen.
Ein Geben und Nehmen
Die Auskunfteien sammeln einerseits unzählige Daten aus öffentlichen Quellen, beispielsweise über Privatinsolvenzen oder eidesstattliche Versicherungen von Verbrauchern, die in den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte eingetragen sind oder im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. In einem zweiten Schritt erhalten sie zudem auch von ihren Partnern umfangreiches Material; ein Mobilfunknetzbetreiber meldet beispielsweise, wenn ein Kunde seine Rechnungen nicht bezahlt hat, an Schufa & Co. Arbeitet eine Auskunftei auch mit Banken zusammen, melden die Kreditinstitute die Eröffnung eines Girokontos, Daten über Kreditkarten oder generell die Kreditaktivitäten des Verbrauchers.