Die eigene App 11.05.2011, 16:14 Uhr

Kundenbindung 2.0

Mailings sind ein probates Mittel zur Kundenbindung. Wer neue Wege gehen will und mehrere Filialen hat, kann sich mit einer eigenen Smartphone-App leicht von der Konkurrenz abheben und Kunden in den Laden locken.
Mehr als ein Drittel der deutschen Konsumenten informiert sich laut einer Studie von GfK, iProspect, Vodafone und Google vor dem Abschluss eines Handy-Vertrags erst im Internet, geht dann aber in ein Ladengeschäft, um das Produkt zu kaufen. Zu den Informationsquellen dieser Kundenschicht zählt aber nicht mehr nur das Web beziehungsweise die Suchmaschine Google. Mittlerweile nutzen viele Konsumenten auch ihr Smartphone für die Suche nach neuen Produkten. Spannend für den Handel: Immer häufiger suchen die Kunden über Apps wie Qype auch nach dem am nächsten gelegenen Handy-Shop, der das gewünschte Produkt gerade vorrätig hat. Mit der Listung in solchen Apps kann der Händler relativ einfach Kunden gewinnen.
Ein anderer Weg, übers Web Kontakt zum Kunden herzustellen, besteht darin, sich für den Shop eine eigene App programmieren zu lassen. Was auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich klingt, kann sich gerade für Händler mit mehreren Filialen durchaus lohnen. Um neue Kunden in den Laden zu locken, sind personalisierte Apps nicht unbedingt geeignet, weil die Konsumenten in den App-Stores nicht gezielt danach suchen werden. Dafür lässt sich mit einer eigenen App aber sehr einfach Kundenbindung betreiben: Je nach Funktionsumfang der App kann der Händler seine Stammkundschaft so über neue Produkte oder aktuelle Rabattaktionen informieren.

App we go

Telecom Handel hat sich eine solche Lösung für Händler einmal genauer angesehen. Die App-Entwickler von digitalmobil (www.digitalmobil.com) aus München bieten seit geraumer Zeit ein Einsteigerpaket namens „App We Go“ an, das sich an mittelständische und Kleinunternehmer mit mehreren Filialen wendet. In der Basic-Version zahlt der Kunde 79 Euro monatlich für die Betreuung der App, die Premium-Variante kostet 99 Euro. Bei beiden Versionen fallen einmalig 249 Euro für die Einrichtung an. Dafür bekommt der Kunde dann eine vollständig personalisierte Anwendung, unter anderem lassen sich das Firmenlogo, die Schrift- und Farbgestaltung sowie Bilder der jeweiligen Filialen einbinden.
Zu den weiteren Features zählen eine Übersichtsseite mit allgemeinen Infos zum Unternehmen und ein Filialfinder mit Google-Maps-Anbindung. Interessant ist auch die Möglichkeit, einen Teil des Produktportfolios in der App zu präsentieren. Dazu stehen in der Basic-Variante 30 freie Slots zur Verfügung, in der Premium-Version sind es 100 Plätze. Zu den weiteren Vorteilen der Premium-App zählt unter anderem auch eine Coupon-Funktion. Damit kann der Händler Gutscheine, etwa für Rabatte oder kleine Geschenke, erzeugen und diese den App-Nutzern zur Verfügung stellen. „Eine eigene App ist der direkteste Draht zum Kunden“, ist sich Bernd Lindemann, Geschäftsführer von digitalmobil, sicher.
Wer nur einen einzelnen Shop betreibt, für den dürfte sich eine eigene App kaum lohnen, nicht zuletzt aufgrund der monatlichen Grundgebühr. Wer aber ein neues Instrument zur Kundenbindung sucht und mehrere Filialen hat, der kann mit den Möglichkeiten einer App seine Kunden relativ einfach wieder in den Laden locken.