Ladengestaltung 14.09.2012, 10:00 Uhr

Schick durch alle Jahreszeiten

Mit kreativen Ideen können Händler auch mit wenig Geld ihrem Shop das gewisse Etwas verleihen. Telecom Handel gibt Tipps, wie man für den richtigen Flair im Laden sorgt.
(Quelle: paylessimages - Fotolia.com)
Über den Verkaufspreis allein gelingt es stationären Händlern nur selten, Kunden in den Shop zu ziehen. Zu oft verramscht die Online-Konkurrenz die gleichen Produkte zu niedrigeren Preisen. Umso wichtiger ist es da für den Fachhandel, mit exzellenter Beratung und gutem Service zu punkten.
Ein weiterer Erfolgsfaktor darf jedoch keinesfalls vergessen werden: eine Atmosphäre im Laden, in der sich potenzielle Kunden rundum wohlfühlen – und die sie einfach gerne hierherkommen lässt. Dabei kann auch mit wenig Geld bereits große Wirkung erzielt werden. „Große Ideen sind besser als große Budgets“, versichert Marketing-Experte Jon Christoph Berndt im Gespräch mit Telecom Handel. Der Chef der Münchner Unternehmensberatung Brand­amazing zeigt sich davon überzeugt, dass auch kleinere Händler die Ladengestaltung kreativ und mutig angehen können. „Mit großen Budgets kann das jeder – dicke Shootings auf Hawaii mit Blondinen, das ist einfach. Aber mit kleinen Ideen geht es sogar besser!“
Telecom Handel stellt fünf Ideen des Marken-Fachmanns vor, die einfach übernommen werden oder als Inspiration dienen können. Außerdem verrät Berndt die absoluten No-Gos der Ladengestaltung – Ausrutscher, die leider viel zu oft passieren. Generell sollte eine gute Deko angenehme Bilder „im Kopf und im Herzen“ der Kunden entstehen lassen, so Jon Christoph Berndt. Wenn die Dekoration außerdem regelmäßig ausgetauscht wird, lockt das die Kunden immer wieder aufs Neue in den Laden. So kann der Wechsel der Jahreszeiten beispielsweise ein guter Anlass sein, die alte Deko herauszuräumen und etwas ganz Neues zu schaffen.

Frühlingsgefühle

Im Frühjahr machen sich mit der passenden Deko auch im Mobilfunk-Shop Frühlingsgefühle breit. „Kaufen Sie 20 kleine Terrakotta-Töpfe, von denen Sie zehn mit Blumen bepflanzen und im Geschäft verteilen. Die anderen zehn befüllen Sie beispielsweise mit etwas Granulat und stecken dort Handy-Dummys hinein“, schlägt Berndt vor. Wichtig: „Bitte keine Plastiktöpfe nehmen, denn die sehen auch aus wie Plastik – nämlich billig.“ Und etwas hochwertigere Blumentöpfe aus Ton kosten schließlich nicht die Welt.
Sommer, Sonne, Sonnenschein
Bei der sommerlichen Hitze kommen die Kunden mächtig ins Schwitzen – Abkühlung zumindest für die Hände verschafft ein Kinderpool im Laden. In dem Schwimmbecken kann der Händler außerdem Dummys der wichtigsten Modelle auf kleinen Tellern platzieren, so die Idee von Berndt. Daneben kann ein Stück Kunstrasen gelegt werden, auf den ein oder mehrere Liegestühle gestellt werden.
„Dann drapieren Sie die eingeschalteten Telefone auf einem Beistelltisch und der Kunde kann sich hin­setzen und die Geräte ausprobieren“, sagt der Marketing-Berater. Anreichern lässt sich die bunte Badewelt noch durch Accessoires wie Schwimmreifen und Badelatschen, die von der Resterampe schon für ein paar Euro zu haben sind.

Herbströte

Wenn es in einigen Wochen wieder herbstlich wird in Deutschland, sollte sich dies im Idealfall auch in der Shop-Deko widerspiegeln. Mit ein paar Säcken voll getrockneter Blätter und einigen Dutzend Kastanien entsteht im Laden eine authentische Herbstlandschaft. An der Decke kann der Händler außerdem Zweige anbringen, an denen Dummys mit Nylonschnüren befestigt werden. „Der Kunde braucht die Handys dann nur noch zu pflücken oder aufzusammeln, bevor der Winter kommt“, sagt Jon Christoph Berndt. Rainer Maria Rilke philosophiert in seinem Gedicht „Herbsttag“: „Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben.“ TK-Reseller können beispielsweise ein Plakat gestalten, auf dem das Rilke-Zitat in abgewandelter Form steht: „Wer jetzt ohne Handy ist, der wird es lange bleiben“, so die Idee von Berndt.
Eiskalter Winter
Wenn schließlich der Winter hereinbricht, kann der Shop mit einfachen Mitteln in eine Skihütte verwandelt werden. „Stellen Sie Holzschemel und Holztische auf, die haben einige Shop-Besitzer vielleicht selbst im Keller stehen“, vermutet Berndt. Und mit etwas weißem Kunstspray entsteht so eine Winterlandschaft, in der die Handys passend zur kalten Jahreszeit perfekt zur Geltung kommen.
Der Star im ganzen Jahr
Eine Idee, die das ganze Jahr über umgesetzt werden kann, hat Marketing-Berater Berndt ebenfalls parat: „Imitieren Sie ein Filmset, einfach mit zwei Baustrahlern. Dann stellen Sie Regiestühle für den Kunden ­bereit und schon ist er in Szene gesetzt und fühlt sich ­prominent.“ Das regt die Sinne an – und kann schließlich dazu führen, dass der Kunde zum Kauf animiert wird.

No-Gos

  • Die Ladentür sollte nicht geschlossen werden, wenn es das Wetter zulässt. Eine geschlossene Tür wirkt als Blockade, eine offene Tür zieht Kunden hinein.
  • Niemals das Licht im Laden ausschalten, und auch nicht bei der Anschaffung der Beleuchtung sparen. 
  • Schaufenster nicht mit unzähligen Aufklebern zupflastern. Kunden sollten von außen erkennen können, was sich im Shop abspielt. 
  • Alte Plakate unbedingt wieder abhängen. 
  • Ein Kaffeefleck auf dem Teppich ist keine Kleinigkeit, sondern geschäftsschädigend. 
  • Die Todsünde schlechthin: tote Fliegen im Schaufenster oder Regal.




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