Social Media Marketing 17.09.2010, 12:09 Uhr

Schritt für Schritt zur Kampagne

Die Gestaltung von Werbeanzeigen auf Facebook ist einfach - dennoch gilt es, einige Details zu beachten.
Der amerikanische Hochzeitsfotograf CM Photographics soll nur schlappe 600 US-Dollar in eine Anzeigenkampagne auf Facebook investiert und damit in einem Jahr einen Gesamtumsatz von 40.000 Euro erwirtschaftet haben. Mit diesem Beispiel wirbt Facebook für sich selbst – und möchte so Unternehmen dazu bringen, auf der eigenen Plattform Anzeigen zu schalten. Große Marken nutzen das soziale Netzwerk längst für ihre Kampagnen.
Doch auch kleine Unternehmen können auf Facebook für wenig Geld werben – und nur geringen Aufwand. Die Anzeigengestaltung selbst erfolgt online: Einfach auf www.facebook.de gehen. Wer bereits Facebook-Nutzer ist, sieht auf der rechten Seite den Link „Werbeanzeige erstellen“. Wer noch nicht als Facebook-Nutzer registriert ist, muss unten auf der Startseite auf den verlinkten Begriff „Werbung“ klicken. Über beide Wege wird man auf die Seite „Facebook Werbeanzeigen“ geleitet, hier einfach auf den grünen Button „Werbeanzeige erstellen“ klicken, und schon kann es los gehen.

Schritt 1

Wofür soll geworben werden?    
Die Gestaltung der Anzeige erfolgt online: Erstens die Zieladresse eingeben, auf die diese Anzeige führen soll. Dies kann entweder die eigene Facebook-Seite sein, der Link kann aber auch zu einem Event wie beispielsweise einer Verkaufsshow im Shop führen, die über Facebook beworben werden soll. Eine weitere Möglichkeit ist, die User gleich auf die eigene Webseite zu verlinken – das macht vor allem dann Sinn, wenn in der Anzeige eine besondere Verkaufsaktion oder ein spezieller Service beworben wird.

Schritt 2

Überschrift und Anzeigentext   
Dann geht es weiter mit der Überschrift und dem Anzeigentext. Die Überschrift darf maximal 25 Zeichen – inklusive Leerzeichen – lang sein. Wichtig ist: Sie muss den Leser direkt ansprechen und dazu verleiten, den Banner zu klicken. Darauf folgt der Werbetext mit nur 135 Buchstaben, der Platz ist also stark limitiert. Generell gilt: In Social Networks holen Unternehmen den Nutzer in seiner Freizeit ab, das sollte auf nette Art und Weise geschehen und darf keinesfalls zu aufdringlich oder gar platt wirken. Ebenso tabu ist die formelle Ansprache: Auf Facebook duzt man sich!

Schritt 3

Ein Bild sagt mehr als 135 Zeichen   
Wichtig für die emotionale Ansprache der Facebook-Mitglieder ist auch, ein aussagekräftiges Bild einzubauen. Das Bild wird nur sehr klein dargestellt – es sollte daher auch verkleinert noch gut wirken. Das Endformat der Bilder ist übrigens 110 mal 80 Pixel, größere Bilder schrumpft Facebook einfach auf dieses Format. Während der Anzeigengestaltung zeigt Facebook immer, wie das Endergebnis aussehen wird. Änderungen sind jederzeit möglich.

Schritt 4

Die Zielgruppe festlegen
Bei Facebook ist es relativ einfach, die Zielgruppe einzugrenzen, sowohl regional als auch soziodemographisch: Ob Ort, Geschlecht, das Alter oder Hobbys – unter all diesen Kriterien kann der Werbetreibende auswählen. Das große Plus von Facebook ist die Möglichkeit, die Mitglieder über die Angaben in ihren Profilen ganz gezielt nach ihren Interessen anzusprechen, zumindest in der Theorie.
In der Praxis zeigt sich allerdings, dass eine zu starke Segmentierung die Reichweite einer Kampagne extrem einschränkt. Ein Beispiel: In München samt dem näheren Umland  gibt es aktuell knapp 40.000 Facebook-Nutzer über 18 Jahren. Möchte man nur die Nutzer ansprechen, die in ihrem Interessenprofil beispielsweise „Handy“ als Stichwort angegeben haben, so reduziert sich die Zahl dramatisch auf weniger als 20 Personen.

Schritt 5

Wieviel darf es kosten? 
Das Charmante an der Werbung auf Facebook ist, dass der Werbetreibende selbst bestimmt, wie viel er für eine Kampagne ausgeben möchte. In einem ersten Schritt geschieht das, indem ein Tagesbudget von mindestens einem Euro festgelegt wird – würden die Kosten für eine Werbung dieses Tagesbudget überschreiten, so wird die Anzeige automatisch für diesen Tag vom Schirm genommen.
Weiter gibt es zwei Möglichkeiten der Abrechnung: „Pay for Clicks“ (CPC) oder „Pay for Impressions“ (CPM). Beim Modell CPC zahlen Werbetreibende immer dann, wenn die Anzeige auch angeklickt wird, beim CPM hingegen wird jedes Mal eine Gebühr fällig, wenn die Anzeige bei einem User erscheint. Die einzelnen Preisunterschiede zeigt das System automatisch an – und auch die Wahrscheinlichkeit, mit wie vielen Klicks oder Einblendungen der Werber täglich rechnen kann.

Schritt 6

Und los geht’s …   
Um die Kampagne in Auftrag zu geben, muss der Werber nun nur noch seine Kreditkarteninformationen eingeben, und schon kann es losgehen. Bringt die Kampagne nicht den gewünschten Erfolg, so können Motive und Texte übrigens jederzeit verändert werden. Ein Test kann sich lohnen.
Wollen Sie noch tiefer in die Materie einsteigen? Hier geht es zum großen Facebook-Special unseres Schwesterportals Internet World Business.

?Places?: Neuer Geo-Tracking-Dienst von Facebook

Mitte August hat Facebook in den USA seinen neuen Geo-Tracking-Dienst vorgestellt: „Places“. Damit können Nutzer Freunden ihren eigenen Standort mitteilen. Außerdem werden sie über den Aufenthalt in der Nähe befindlicher Kontakte informiert.
Facebook verbindet mit Places die Hoffnung, gezielt ortsgebunden zu werben: Händler können dann zum Beispiel aktuelle Angebote nur an die Menschen richten, die sich in der Nähe aufhalten. Social Media Marketing wird damit mobil – und einen wahren Schub erleben, kündigt Roland Hachmann, Senior Consultant bei Tribal DDB an. Wann Facebook diesen Dienst in Deutschland einführt, ist allerdings noch offen.




Das könnte Sie auch interessieren