„Recht auf Reparatur“: Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft

Mehr als zehn Kilo Elektroschrott pro Bundesbürger im Jahr

Auf EU-Ebene gibt es bereits Reparaturvorgaben. So müssen Hersteller von Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühlschränken und anderen großen Haushaltsgeräten dafür sorgen, dass Ersatzteile sieben bis zehn Jahre lang verfügbar sind. Vermindert werden sollen die enormen Mengen Elektroschrott, die jährlich in Europa anfallen. Im Schnitt produziert jeder Bundesbürger im Jahr mehr als zehn Kilo Elektroschrott. Laut Europäischem Parlament werden nur 42 Prozent des in der EU anfallenden Elektroschrotts recycelt.
Lemke skizzierte, was ein "Recht auf Reparatur" aus ihrer Sicht konkret bringen soll. "Ganz konkret bedeutet das zum Beispiel: Smartphones und Tablets müssen so gebaut sein, dass ihr Akku und ihre Einzelteile - soweit technisch machbar - auf einfache Weise herausgenommen und ausgetauscht werden können." Die Grünen-Politikerin sagte: "Niemand soll in Zukunft ein funktionierendes Mobiltelefon wegwerfen müssen, nur weil der Akku nicht mehr funktioniert."
Die Industrie hatte im Grundsatz offen auf die Pläne reagiert - aber je nach Produkt differenzierte Lösungen angemahnt. Bei großen Haushaltsgeräten könne es ökologisch sinnvoller sein, neue, energieeffiziente Produkte zu kaufen, als alte zu reparieren, hatte der Branchenverband BDI angemerkt. Der Digitalverband Bitkom hatte gemahnt, wenn künftig sämtliche Ersatzteile auf Halde produziert und eingelagert würden, könne die Umweltbilanz negativ werden.
Im Koalitionsvertrag ist auch ein Zugang der Verbraucherinnen und Verbraucher zu Ersatzteilen und Reparaturanleitungen vorgesehen. Hersteller sollen während der üblichen Nutzungszeit zudem Updates bereitstellen müssen.




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