Tech-Deal 13.03.2018, 08:50 Uhr

Trump blockiert Mega-Übernahme von Qualcomm durch Broadcom

Der bisher teuerste Übernahmeversuch in der Technologie-Industrie ist von US-Präsident Donald Trump erst einmal vereitelt worden.
US-Präsident Donald Trump
(Quelle: shutterstock.com/JStone)
US-Präsident Trump hat das über 140 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeangebot des Chipkonzerns Broadcom für den US-Rivalen Qualcomm blockiert. Ein solcher Deal könne der nationalen Sicherheit der USA schaden, erklärte Trump zur Begründung. Profiteur des Ganzen könnte der US-Konzern Intel sein, dem zuletzt in einem Bericht des "Wall Street Journal" ein Interesse an dem in einigen Bereichen mit Infineon konkurrierenden US-Unternehmen Qualcomm nachgesagt wurde.
Qualcomm wehrt sich vehement gegen den Übernahmeversuch - und das macht den Vorstoß Trumps so ungewöhnlich: Üblicherweise griffen US-Präsidenten erst ein, wenn ein Übernahmegebot konkreter wurde - wie zum Beispiel beim geplanten Verkauf des deutschen Chipzulieferers Aixtron an ein chinesisches Unternehmen, der am Widerstand von US-Präsident Barack Obama gescheitert war
Widerstand aus Washington gegen die Übernahme hatte sich bereits abgezeichnet: Vor einigen Tagen leitete die Behörde zur Überwachung von Auslandsinvestitionen eine Untersuchung ein und ließ Qualcomm eine möglicherweise entscheidende Aktionärssitzung verschieben.
Broadcom ist dabei, den Unternehmenssitz von Singapur in die USA zu verlegen. Das sollte die feindliche Übernahme vereinfachen. Trumps Anordnung ist eher so formuliert, dass Broadcom auch danach der Kauf von Qualcomm untersagt bliebe. Zunächst gab es keine Angaben dazu, ob Broadcom Trumps Verbot vor Gericht anfechten könnte. Die Firma erklärte lediglich, man werde die Anordnung prüfen und sei überhaupt nicht einverstanden damit, dass der Zukauf die nationale Sicherheit gefährden könne.
Qualcomm produziert Funkchips, die in sehr vielen Telefonen für die Verbindung sorgen, sowie auch die Haupt-Prozessoren diverser Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android. Außerdem arbeitet das Unternehmen auch im Auftrag von US-Behörden - was als Begründung für die Sorgen um nationale Sicherheit dienen kann.




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