Strikte Methoden 24.11.2015, 16:05 Uhr

Apples Firmenkultur - Mitarbeiter packen aus

Ist Arbeiten bei Apple wirklich der größte Traum? Ehemalige Angestellte erzählen aus dem Arbeitsalltag bei Apple, aber auch von den strikten Geheimhaltungsplänen.
(Quelle: TK Kurikawa / Shutterstock.com)
Arbeiten bei Apple: Das sei schon fast eine "Hingabe auf religiösem Niveau", berichtet ein ehemaliger Mitarbeiter in einem Quora-Thread. Das US-Wirtschaftsnachrichtenmagazin Business Insider hat verschiedene Quellen aus Foren zusammengetragen - auch zu geheimen Praktiken des Unternehmens.
Geheimhaltung: Selbst Angehörige von Apple-Mitarbeitern erfuhren meist erst dann von geheimen Cupertino-Projekten, wenn Steve Jobs sie angekündigt hatte.
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Wenn es um neue Apple-Produkte geht, ist der Konzern aus Cupertino sehr geschickt darin, die Geheimnisse zu hüten. Um beispielsweise einem Leaker auf die Schliche zu kommen, streue Apple angeblich interne Memos mit unterschiedlichen Codenamen und grammatikalischen Fehlern oder veränderter Interpunktion, schreibt Justin Maxwell auf Quora, der für das kreative Design der Benutzeroberfläche verschiedener Apple-Produkte verantwortlich zeichnete.
Ein Ex-Mitarbeiter unter dem Pseudo "Chat Little", der schon acht Jahre im Silicon Valley gearbeitet hat, räumt ein: Man stehe nun mal zusammen für eine Idee, und es sei aufregend, gemeinsam für eine Sache einzustehen. Neue Dinge, die man selber herausgefunden habe, sei es nur ein CSS-Trick, verblogge man nicht, um sein Ego zu befriedigen. "Du bist Teil von etwas, das viel größer ist als du". Mythen von angeblichen Apple-Mitarbeitern, die im Restaurant einen Prototyp zeigen würden: Sowas passiere hier nun mal einfach nicht.

Kein Wort zur Verlobten

Maxwell, der nicht mit seiner Familie über Apple-Geheimnisse sprechen durfte, betont: "Kein anderes Unternehmen im Silicon Valley greift zu derart strikten Methoden wie Apple, wenn es darum geht, sein kreatives und intellektuelles Eigentum zu schützen." Die Sicherheitsvorschriften von Apple würden dabei alles genauestens regeln: etwa, was man auf Blogs schreiben, bei öffentlichen Auftritten vortragen oder im Gespräch mit Bekannten sagen dürfe. "Die meisten Angestellten verstehen und respektieren das. Wer das nicht tut, werde freundlich gebeten, sich woanders nach einem Job umzusehen."
Dem ehemaligen Programmierer Simon Woodside war die ganz Geheimniskrämerei zuwider: "Ich konnte nicht einmal wirklich mit anderen Kollegen reden, weil ich immer Angst hatte, etwas aus Versehen zu verraten", berichtet er auf dem Frage-Antworte-Forum. Er selber habe auch mit niemandem darüber gesprochen. Seine Familie und Bekannte sollen meistens erst dann von geheimen Projekten erfahren haben, als Steve Jobs sie angekündigt hatte.



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