Bluetooth-Premiere 04.10.2016, 09:55 Uhr

Beyerdynamic Byron BTA Wireless im Test

Beyerdynamic hat mit dem Byron BTA Wireless seinen ersten Bluetooth-Kopfhörer vorgestellt, wir haben das 199 Euro teure Modell getestet.
Das kam ja wie bestellt. Die Gerüchte haben sich bewahrheitet, Apple verzichtet beim neuen iPhone 7 auf den Klinkeneingang und zwingt so die Kopfhörerhersteller zum Umdenken. Nahezu zeitgleich zur Vorstellung des neuen Apple-Smartphones brachte kürzlich auch Beyerdynamic seine ersten Bluetooth-Kopfhörer auf den Markt, wir konnten das Topmodell Byron BTA Wireless einem Test unterziehen.
Vor dem ersten Tragen gilt es, aus den mitgelieferten drei Eargels die passenden fürs eigene Ohr auszuwählen. Leider sitzen diese extrem fest auf dem Gehäuse, sodass uns beim Auswechseln eines der Gummipassstücke riss und damit nicht mehr verwendbar war. Glücklicherweise passte eines der beiden übrigen Paare perfekt, die Byron saßen sicher in den Ohren. Während viele andere Hersteller nur einen mageren Multifunktionsknopf in die Fernbedienung ihrer Headsets integrieren, kann man bei den Beyerdynamic sowohl die Lautstärke ändern als auch Play/Pause nutzen und Lieder vor- beziehungsweise zurückspringen lassen.
Allerdings sind die Tasten nicht ganz einfach zu erfühlen, da sich auf dem Gehäuse der Fernbedienung weitere Erhebungen befinden. Überhaupt macht die Remote-Einheit einen eher billigen Eindruck, deutlich sind die Nahtpunkte im Kunststoff zu sehen, an denen die Einzelteile zusammengesetzt wurden. Hier hätten wir gerade von einem Hersteller wie Beyerdynamic mehr erwartet - gerade auch angesichts des Preises von 199 Euro. Besser verarbeitet sind die Ohrteile aus schwarzem mattem Aluminium, auch wenn sie vergleichsweise unspektakulär aussehen.
Praktisch: Die Rückseiten sind magnetisch, so kann man die Kopfhörer bei Nichtbenutzung einfach wie eine Kette um den Hals tragen. Das Tüpfelchen auf dem I wäre es jedoch gewesen, wenn die Byron dabei automatisch in den Pause- oder Schlafmodus wechseln würden.

Klangtest beim Byron BTA Wireless

Entscheidend bei einem Kopfhörer ist aber weniger das Aussehen (zumal bei einem kleinen In-Ear), sondern vielmehr der Klang. Hier bewiesen die Entwickler des Heilbronner Herstellers Weitblick und machten den Byron BTA Wireless nicht nur mit dem aptX-Codec kompatibel, sondern auch mit AAC – somit können auch Apple-Nutzer Musik in hoher Qualität via Bluetooth streamen.
Um die räumliche Wiedergabe zu testen, ließen wir „Magic Bus“ vom Album „Live at Leeds“ der Rock-Ikonen von The Who laufen. Hier ist zu Beginn nur das Gegeneinanderschlagen der Drumsticks von Keith Moon zu hören, dann setzt das rhythmische Klatschen des Publikums ein und schließlich auf der linken Seite der virtuellen Bühne der Bass von John Entwistle und von rechts die Gitarre von Pete Townshend. Die Byron liefern hier eine gute Performance ab, sowohl bei der Wiedergabe der einzelnen Instrumente als auch bei den sich abwechselnden Stimmen der Bandmitglieder.
Die Bassleistung testeten wir mit dem selbstbetitelten Debütalbum der australischen Band Wolfmother und dem Song „Woman“. Hier bekamen wir einen druckvollen Klangteppich der Bassgitarre im Tieftonbereich zu hören, der allerdings ein wenig die später einsetzende Hammond-Orgel im Mitteltonbereich überdeckte. Unser Vergleichskopfhörer, der schnurgebundene Bowers & Wilkins C5 Series 2, machte die Sache hier besser.  
Die Spielzeit gibt Beyerdynamic mit 7,5 Stunden an, diese konnten wir selbst bei hoher Lautstärke mit 7 Stunden fast auf den Punkt erreichen. Geladen wird der Byron BTA Wireless über einen proprietären Ladeadapter, der beispielsweise in den USB-Anschluss des PC gesteckt werden kann. Mit einer Ladezeit von 1,5 Stunden ist der Kopfhörer zudem schnell wieder einsatzbereit.
Insgesamt hat uns die Bluetooth-Premiere von Beyerdynamic gut gefallen, lediglich die vergleichsweise durchschnittliche Verarbeitung trübte den positiven Gesamteindruck.




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