Ukraine-Krieg 09.03.2022, 11:47 Uhr

ITK-Branche in Deutschland: Breite Unterstützung für Russland-Sanktionen

Die Sanktionen gegen Russland wirken sich auch auf die heimische Industrie aus - dennoch werden diese laut Bitkom von einer überwältigenden Mehrheit der Unternehmen der deutschen Digitalwirtschaft unterstützt.
(Quelle: GAlexS/Shutterstock)
Die von der EU und Deutschland gegen Russland verhängten Sanktionen stoßen auf eine breite Zustimmung innerhalb der deutschen Digitalwirtschaft. Einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom zufolge befürworten 96 Prozent aller ITK-Unternehmen die Maßnahmen, zwei Drittel (66 Prozent) sagen zudem, dass sie bei Bedarf noch verschärft werden sollten. 
Zugleich geht jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) davon aus, dass sich der Krieg Russlands gegen die Ukraine negativ auf das eigene Geschäftsergebnis auswirken wird. An der Befragung hatten sich 100 Firmen aus der deutschen Digitalbranche beteiligt.
„Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ein aussagekräftiges erstes Stimmungsbild. Die deutsche Digitalbranche steht geschlossen an der Seite der Ukraine. Wir müssen gemeinsam das Mögliche tun, um das Töten und die Zerstörungen zu stoppen“, so Bitkom-Präsident Achim Berg. Die Ukraine sei mit seinen vielen jungen Tech-Unternehmen und engagierten IT-Spezialisten ein wichtiger Partner der deutschen Digitalwirtschaft, so Berg weiter. So habe derzeit rund jedes fünfte Digitalunternehmen (18 Prozent) Mitarbeiter in der Ukraine oder arbeite dort mit Freelancern zusammen.
Bereits von den Sanktionen betroffen sind 13 Prozent der Unternehmen, etwa durch den Verlust von Kunden, den Wegfall von Entwicklungspartnern, den Ausfall von Mitarbeiten oder aber einen Mangel an Roh- und Grundstoffen oder Bauteilen. Insgesamt gibt jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) an, Geschäftsbeziehungen in die Ukraine, nach Russland oder Belarus zu unterhalten.
Trotz der Betroffenheit vieler Unternehmen ist der Ruf nach staatlicher Unterstützung bislang eher verhalten. So wünscht sich jedes dritte Unternehmen (36 Prozent) finanzielle Zuschüsse bei wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen, 15 Prozent würden in der aktuellen Situation kostengünstige Kredite befürworten. Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) spricht sich für eine erweiterte gesetzliche Absicherung aus, etwa bei Schadenersatzansprüchen früherer Geschäftspartner. Und jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) erwartet allgemein bessere und verlässlichere Informationen durch die Politik. Ebenfalls jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) sieht aktuell keinen Bedarf an einer Unterstützung durch die Politik, 16 Prozent sind dazu noch unentschieden und machen keine Angabe.




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