E-Plus-Übernahme 26.08.2013, 11:27 Uhr

Carlos Slim gibt Widerstand auf

Der KPN-Großinvestor Carlos Slim will der geplanten Übernahme von E-Plus durch Telefónica nicht mehr im Wege stehen. Zuvor hatte Telefónica das Übernahmeangebot allerdings noch einmal nachgebessert.
Multimilliardär Carlos Slim
(Quelle: Agência Brasi)
Aufatmen bei Telefónica Deutschland: Wie der Münchner Mobilfunkanbieter heute in einer Adhoc-Mitteilung bestätigte, wird die Übernahme des Konkurrenten E-Plus nun doch nicht am Widerstand des mexikanischen Multimilliardärs Carlos Slim scheitern.
Slim, der über den TK-Konzern America Movil 29,8 Prozent an der E-Plus-Mutter KPN hält, hatte zuvor damit gedroht, den Deal platzen zu lassen - seiner Meinung nach wurde der Kaufpreis für E-Plus nicht hoch genug angesetzt. Um seiner Ansicht Nachdruck zu verleihen, hatte Slim sogar die komplette Übernahme von KPN in Erwägung gezogen.
Nun soll sich America Mobiles aber doch unwiderruflich dazu verpflichtet haben, der Übernahme auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 2. Oktober 2013 zuzustimmen. Allerdings musste sich Telefónica Deutschland allem Anschein nach die Gunst von Slim erkaufen, indem das Übernahmeangebot noch einmal nachgebessert wurde, wie aus der Mitteilung hervorgeht.
So erhält KPN zwar weiterhin einen Anteil von 24,9 Prozent an Telefónica Deutschland und 3,7 Milliarden Euro in bar. In einem zweiten Schritt wird der Mutterkonzern Telefónica S.A. nun aber für den bereits abgemachten Betrag von 1,3 Milliarden Euro nur noch einen Anteil von 4,4 Prozent an Telefónica Deutschland von KPN erwerben - zuvor waren es zum selben Preis noch 7,3 Prozent. Im Rahmen einer sogenannten Call Option hat Telefónica S.A. dann später allerdings die Möglichkeit, diesen Anteil wieder auf maximal 7,3 Prozent aufzustocken - zu einem Ausübungspreis von bis zu 510 Millionen Euro.  
Damit ist die Übernahme allerdings noch lange nicht in trockenen Tüchern: So steht die Transaktion weiterhin unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden sowie weiterer üblicher Vollzugsbedingungen. Sowohl die Bundesnetzagentur als auch das Bundeskartellamt hatten sich bereits kritisch zu den sich dadurch verschiebenden Machtverhältnissen auf dem deutschen Mobilfunkmarkt geäußert. 
Wird die Übernahme trotz aller Bedenken abgenickt, wird der Vollzug der Transaktion für Mitte 2014 erwartet.




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