Telekom fährt starkes Ergebnis im dritten Quartal ein

Umsatzrückgang auf dem deutschen Heimatmarkt

Infolge niedrigerer Geräteumsätze, etwa weil neuere Smartphone-Generationen erst später als in den Vorjahren erschienen waren, reduzierte sich der Telekom-Umsatz im Heimatmarkt Deutschland um 1,1 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Insgesamt verzeichnete der Konzern nach Abzug von Kündigungen 192.000 neue Mobilfunkkunden unter der eigenen Marke sowie 97.000 neue Breitbandkunden. Ähnlich sah es in Europa aus, wo die Telekom 171.000 neue Mobilfunkkunden sowie 60.000 zusätzliche Breitbandkunden zählte. Die europäischen Erlöse summierten sich im dritten Quartal auf 2,88 Milliarden Euro - das waren 1,7 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
Einen deutlich größeren Sprung nach vorne machte T-Mobile US. Zwischen Juli und September kamen knapp 2 Millionen Vertragskunden hinzu. Die USA sind für die Telekom der mit Abstand wichtigste Markt: Im dritten Quartal stammten fast zwei Drittel des Konzernumsatzes aus den USA, beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebitda) war es fast genauso viel. Bereits vergangene Woche hatte die Tochter ihre Zahlen vorgelegt, der Umsatz war auf umgerechnet 16,6 Milliarden Euro gestiegen, das bereinigte Ebitda AL auf 6 Milliarden Euro.
Anfang April hatte die Deutsche Telekom die Fusion zwischen ihrer Tochter T-Mobile US und Sprint vollzogen. Die Kosten würden nun schneller gesenkt als ursprünglich erwartet, kündigte T-Mobile US Anfang November an. Daran hielt die Telekom-Mutter am Donnerstag fest: Die Integration von Sprint - allen voran im Netz und beim Vertrieb - verlaufe schneller als geplant. Der Konzern rechne mit Synergien in Höhe von 1,2 Milliarden Euro bereits in diesem Jahr. Mittelfristig hofft die Telekom, die jährlichen Kosten in den USA um mehr als 6 Milliarden US-Dollar senken zu können.
Die Corona-Pandemie machte sich einem Sprecher zufolge im dritten Quartal kaum bemerkbar. Die fehlenden Einnahmen aus dem Roaming-Geschäft bezifferte er auf rund 0,1 Milliarden Euro, die an anderer Stelle "mehr als überkompensiert" worden seien. Das Systemgeschäft des Sorgenkinds T-System traf die Krise aber deutlich: Zwischen Juli und September ging der Auftragseingang um fast 25 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte Ebitda AL lag mit 67 Millionen Euro 16,3 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr.




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