Test Samsung Galaxy Tab 03.11.2010, 11:59 Uhr

Die Alternative zum iPad

Telecom Handel hat den ersten Tablet-Computer von Samsung genauer unter die Lupe genommen. Ob er tatsächlich dem Apple iPad die Stirn bieten kann, zeigt unser Test.
Das iPad aus dem Hause Apple beherrscht nicht mehr allein den Markt für Web-Tablets: Samsung startet jetzt eine Offensive in diesem Segment mit dem Galaxy Tab, das wir einem ersten Praxistest unterziehen konnten.
Zunächst fällt auf, dass die Koreaner ihr Produkt sehr ambitioniert positionieren: 799 Euro sind ein saftiger Preis, das technisch vergleichbare iPad mit 16 GB Speicher und Mobilfunkmodul kostet „nur“ 599 Euro. Allerdings ist der Speicher des Samsung per MicroSD-Karte um weitere 32 GB erweiterbar, damit liegt es dann preislich auf dem Niveau der teuersten iPad-Version mit 64 GB.
Für das Geld gibt’s spontan betrachtet zunächst mal weniger Hardware als beim Apple: Mit seinem 7-Zoll-Display – das entspricht knapp 18 Zentimeter Diagonale – bietet es deutlich weniger Fläche als das iPad mit seinen 9,7 Zoll (knapp 25 Zentimeter). Dafür passt das Samsung auch in große Taschen und wiegt mit 380 Gramm nur knapp die Hälfte. Im Vergleich mit einem herkömmlichen Smartphone ist es aber immer noch ein ganz schöner Brocken. Die Hülle besteht hinten und an den Seiten aus Kunststoff und vorne aus Glas. Sie wirkt sehr hochwertig und ist exzellent verarbeitet. Leider lässt sich der Akku wie auch beim iPad nicht ohne Werkzeug wechseln.

Bereit für Telefonate

Bei den Telefonfunktionen kann das Galaxy Tab mehr als der Apple-Konkurrent. So gibt es ein ganz normales Wählfeld, telefoniert wird dann per Headset oder Freisprechfunktion, wobei der Lautsprecher zwar stark genug ist, aber besser klingen könnte. Mit dem Tablet am Ohr zu telefonieren ist aber wohl ohnehin keine Option, da es dafür zu schwer ist. Für die Datenübertragung stehen alle aktuellen Techniken wie HSPA und WLAN-n bereit.
Im Internet surfen ist ohnehin die Paradedisziplin des Galaxy Tab: Auf dem großen kapazitiven Touchscreen werden Seiten sehr scharf dargestellt und lassen sich per Fingerbewegung einfach bedienen. Allerdings gibt es manchmal minimale Verzögerungen beim Umsetzen von Anweisungen, und auch der Neigungssensor des Gerätes, der die Bildschirmdarstellung automatisch anpasst, erkennt die richtige Position nicht immer.
Einfache Bedienung
Zu den Pluspunkten gehört dagegen der schnelle Prozessor mit 1 GHz, mit dem Menüwechsel und das Stöbern in Medienbibliotheken zu einem Genuss werden. Mit dem aktuellen Android 2.2 als Betriebssystem ist die Bedienung zudem sehr einfach und intuitiv möglich. Die im Vergleich zu Smartphones viel größeren Schaltflächen und virtuellen Tastaturen sind ebenfalls angenehm. Samsung integriert hier auch „Swype“, eine Funktion, mit der der Anwender Texte auf der eingeblendeten Tastatur schreiben kann, ohne dabei den Finger absetzen zu müssen. Als Zubehör gibt es auch für rund 80 Euro eine „echte“ QWERTZ-Tastatur, die gleichzeitig als Standfuß dient.

Kamera an Bord

Im Gegensatz zum iPad hat das Galaxy Tab auch eine Kamera zu bieten. Die Auflösung ist mit 3,2 Megapixeln durchschnittlich, immerhin ist ein LED-Blitz vorhanden und die Bilder sehen recht gut aus. Für die Videotelefonie gibt es noch eine zweite Linse auf der Vorderseite mit 1,3 Megapixeln. Videos nimmt das Tablet mit 720 x 480 Pixeln auf. Einen HDMI-Anschluss gibt es aber nur als Zubehör.
Für den Akku verspricht der Hersteller geradezu sensationelle Laufzeiten: 1.500 Stunden Standby- und 16,7 Stunden Sprechzeit sollen es sein. Mit 4.000 mAh bietet der Kraftspender dreimal so viel Kapazität wie die meisten Smartphones. Im Alltag zeigte sich, dass das Gerät bei intensiver Benutzung zumindest mehrere Tage ohne die Steckdose auskommen kann.




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