Was der Brexit für den Handel bedeutet

Brexit - Was nun?

Für Deutschland ist es nun wichtig, die Auswirkungen auf die deutsche und europäische Digitalwirtschaft möglichst gering zu halten, meint Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Schwer wird es künftig insbesondere für Dienstleister und Start-ups. Rohleder: "Es ist zu erwarten, dass sich Großbritannien von den Standards des digitalen Binnenmarkts entfernen wird. Für Unternehmen aus Deutschland bedeutet das, dass sie sich mit abweichenden Regeln in Großbritannien beschäftigen müssen."
Gerade für Mittelständler und Start-ups sei das oft kaum möglich. Und IT-Dienstleister, die fast immer in internationalen Teams arbeiten, werden künftig nicht mehr von der Arbeitnehmerfreizügigkeit profitieren können.
Ein anderer wichtiger Aspekt: "Von der gerade mühsam verabschiedeten EU-Datenschutzgrundverordnung über Verbraucherschutzrechte und Umweltschutzrichtlinien sind eine Vielzahl von Regelungen durch den Brexit betroffen. Diese werden mit Vollzug des Austritts ihre Gültigkeit verlieren oder in Frage gestellt", mahnt Rohleder. "Unternehmen, die ihre Zentralen in Großbritannien haben oder dort über Niederlassungen verfügen, werden davon betroffen sein - etwa wenn der freie Austausch zum Beispiel von Kundendaten eingeschränkt ist oder sie sich an unterschiedliche Verbraucherschutzrechte anpassen müssen."
Großbritannien steht jetzt erst einmal eine schwierige Zeit bevor. "Es wird ein sehr langer Kater werden für die EU, aber vor allem für Großbritannien, weil aus meiner Sicht uns jetzt auch sehr schwierige Verhandlungen, was den Austritt anbelangt, bevorstehen", so der Vorsitzende der deutsch-britischen Parlamentariergruppe, Stefan Mayer. Ein Austritt könnte dann mit dem 1. Juli 2018 rechtskräftig werden.



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