Studie 01.09.2010, 13:07 Uhr

Kein Festnetz, kein Geld

Deutsche, die ausschließlich mobil telefonieren und keinen Festnetzanschluss haben, sind keineswegs eine technische Avantgarde, sondern eher sozial benachteiligt.
Die Zahl der Menschen, die ihre komplette Kommunikation per Handy erledigt, nimmt immer mehr zu. Das Forschungsinstitut Infas hat jetzt herausgefunden, dass dies aber weniger an einer technischen Vorreiterrolle liegt, sondern meist finanzielle Gründe hat. So leben 13 Prozent aller Deutschen über 16 Jahre ohne Festnetzanschluss. In dieser Gruppe sind 34 Prozent unter 30 Jahre alt, 67 Prozent männlich, 48 Prozent Singles - und 34 Prozent Geringverdiener mit weniger als 1.000 Euro Monatseinkommen. Alle diese Zahlen liegen weit über dem Bundesdurchschnitt.
Sie lassen den Schluss zu, dass Prepaid-Karten für viele Menschen oft die letzte Möglichkeit zur Kommunikation sind, während ein Festnetzanschluss mit wachsendem Wohlstand Einzug hält. Der Wunsch, darüber schnelles Internet nutzen zu können, bringe laut den Forschern selbst sozial höhergestellte Smartphone-Nutzer ins Festnetz.
Die Ergebnisse stammen aus der sukzessiven Tiefenauswertung der Daten des Telekommunikationsmonitors von Infas.




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