12.04.2013, 15:35 Uhr

Bundesnetzagentur bestätigt Breitband-Mogelpackungen

Viel versprochen, wenig geliefert: Breitbandkunden klagen immer wieder über zu geringe Geschwindigkeiten beim Surfen. Die Bundesnetzagentur hat diese Beschwerden nun im Rahmen einer umfangreichen Studie nachvollziehen können.
(Quelle: Gina Sanders - Fotolia.com)
Das böse Erwachen kommt erst nach Vertragsabschluss: Obwohl die Werbung der Internetanbieter hohe Surfgeschwindigkeiten verspricht, werden diese Bandbreiten beim Endkunden nur selten auch tatsächlich erreicht.
Worüber sich viele Nutzer in der Vergangenheit immer wieder vehement beschwert hatten, hat die Bundesnetzagentur nun im Rahmen einer umfangreichen Breitbandstudie bestätigt. Die Abweichungen zwischen der vertraglich vereinbarten "bis zu"-Bandbreite und der tatsächlichen Geschwindigkeit seien oft beträchtlich, so das zentrale Ergebnis der Untersuchung - und das über alle Technologien, Produkte und Anbieter hinweg.
Die Erkenntnisse der Untersuchung basieren auf einer bundesweiten Messkampagne, an der sich rund 250.000 Nutzer beteiligt haben. Diese konnten über die Internetseite www.initiative-netzqualitaet.de die Geschwindigkeit ihres Breitbandanschlusses messen lassen.
Parallel hierzu hat die Bundesnetzagentur die Standardverträge der Anbieter untersucht. Dabei habe sich gezeigt, dass fast alle Anbieter gegenüber den Kunden flexible Angaben zur verfügbaren Bandbreite machen.
"Der Kunde weiß so nur vage, mit welcher Leistung er konkret rechnen kann. Auch nach Vertragsabschluss und erfolgter Schaltung besteht kein überschwängliches Bemühen, dem Endkunden aktiv einen transparenten Überblick über die Leistungsfähigkeit des konkreten Anschlusses zu bieten", kritisiert Bundesnetzagentur-Chef Jochen Homann.
"Mit den nun vorliegenden Ergebnissen haben wir wichtige Anknüpfungspunkte für einen konstruktiven Dialog mit den Unternehmen, um die Transparenz zum Wohle des Endkunden zu erhöhen", so Homann weiter. "Ich hoffe sehr, dass sich die Anbieter bemühen werden, transparent zu machen, was der angebotene Internetzugang leisten kann – und was nicht."




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