Medienberichte 24.08.2010, 12:41 Uhr

Novero will Gigaset kaufen

Dem Handelsblatt zufolge wird der Finanzinvestor Arques seinen Anteil am DECT-Telefonhersteller Gigaset an den Zubehöranbieter Novero verkaufen. Als Preis steht eine Summe von 50 Millionen Euro im Raum.
Erst gestern meldete Arques in einer Adhoc-Mitteilung, dass der Verkauf von Gigaset forciert werden soll - genauere Angaben zu den angeblich interessierten Käufern machte das Beteiligungsunternehmen allerdings keine.
Nun hat das Handelsblatt in einem heute erschienenen Artikel einen konkreten Namen ins Spiel gebracht: Novero, einen Mobilfunk-Zubehöranbieter, der aus einer Abspaltung vom finnischen Handy-Hersteller Nokia hervorgegangen ist und sich auf Kommunikationslösungen im Auto spezialisiert hat.
Dem US-Investor Gores, der seit geraumer Zeit als Hauptinteressent gehandelt wurde und der bereits die Telefonanlagensparte von Siemens übernommen hatte, werden in Branchenkreisen mittlerweile offenbar nur noch Außenseiterchancen eingeräumt.
Wie es weiter hieß, sei ein Verkaufspreis von 50 Millionen Euro vorstellbar; die Gespräche sollen laut Handelsblatt unmittelbar vor dem Abschluss stehen. Doch was der Freisprechspezialist Novero mit Gigaset tatsächlich anfangen möchte, ist noch unklar - das Angebot der beiden Unternehmen mag zumindest auf den ersten Blick nicht so richtig zusammenpassen.

Gigaset hofft auf ruhigere Zeiten

Den Gigaset-Mitarbeitern dürfte dies wohl erst einmal egal sein. Denn mit dem Rückzug der ungeliebten Arques würde zumindest wieder Ruhe einkehren beim Telefonbauer - die ständigen Querelen zwischen Arques und Siemens, dem zweiten Anteilseigner von Gigaset, hatten sich zunehmend negativ auf das Image des DECT-Herstellers ausgewirkt.
Hintergrund der seit vielen Monaten schwellenden Auseinandersetzung zwischen den beiden Gigaset-Eigentümern sind strittige Personalentscheidungen, eine ausstehende Kaufpreisrate von 15 Millionen Euro, die Arques noch an Siemens zahlen soll, sowie eine vor Monaten eingeforderte Restrukturierungshilfe in Höhe von 20 Millionen Euro, die Gigaset von Arques einfordert. Zuletzt hatte Siemens sogar Anzeige gegen Ex-Gigaset-Chef und Arques-Vorstand Michael Hütten wegen Untreue erstattet.




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