Bundesnetzagentur 09.05.2018, 09:49 Uhr

Verbraucher telefonieren und simsen weniger

Messenger sorgen dafür, dass immer weniger SMS verschickt werden. Nun scheint auch das Telefonat immer öfter den Alleskönner-Apps zum Opfer zu fallen, wie Zahlen der Bundesnetzagentur nahelegen.
(Quelle: Armin Weigel, dpa)
Die SMS wird immer mehr zum Auslaufmodell. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland nach neuen Zahlen der Bundesnetzagentur nur noch gut 10 Milliarden Kurzmitteilungen verschickt. Auf dem Höhepunkt der SMS-Ära im Jahr 2012 waren es noch fast 60 Milliarden.
Seitdem haben kostenlose Messengerdienste wie WhatsApp oder iMessage der Kurzmitteilung den Rang abgelaufen. 2017 wurden pro SIM-Karte und Monat durchschnittlich nur noch knapp sieben Mitteilungen versendet. Die weltweit erste SMS war vor gut 25 Jahren, im Dezember 1992 verschickt worden.
Einen rasanten Anstieg erlebt dagegen weiterhin die mobile Datennutzung. Im vergangenen Jahr wurden rund 1,4 Milliarden Gigabyte an Daten über die Mobilfunknetze übertragen. Das ist eine Zunahme um 52 Prozent im Vergleich zu 2016 - eine Folge der steigenden Verbreitung von Smartphones.
Immer weniger wird dagegen über das Festnetz telefoniert. Im vergangenen Jahr waren es noch etwa 120 Milliarden Gesprächsminuten. Seit 2013 hat sich das Gesprächsvolumen über Festnetzanschlüsse um knapp ein Viertel verringert. Mobil wurden 2017 rund 115 Milliarden Minuten im Inland telefoniert. Das war annähernd das Volumen der beiden Vorjahre.
Weiter zugenommen hat auch der Bestand an SIM-Karten, über die ein Mobiltelefon ins Netz kommt. Ende 2017 gab es in Deutschland 135 Millionen dieser Chipkarten, fünf Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Statistisch entfallen damit auf jeden Einwohner 1,6 Karten. Viele dieser Karten werden allerdings nicht regelmäßig genutzt, sondern stecken in Zweit- oder Drittgeräten.

Deutsche telefonieren weniger

Verbraucher in Deutschland telefonieren weniger als früher. Das Gesamtvolumen der abgehenden Gesprächsminuten ist etwas zurückgegangen, wie aus dem Jahresbericht 2017 der Bundesnetzagentur hervorgeht.
Der Rückgang zeigt sich sowohl im Festnetz, wo das Aufkommen gegenüber 2016 von 131 Milliarden Minuten auf 120 Mrd. Minuten sank, als auch im Mobilfunk. Hier ging das Gesprächsvolumen im Vergleichszeitraum von 116 auf 115 Mrd. Minuten zurück.
Ungebrochen ist dagegen der Anstieg des übertragenen Datenvolumens in allen Netzen: 2017 wurden dem Bericht der Behörde zufolge 33 Mrd. Gigabyte (GB) Daten über Festnetze übertragen - eine Steigerung von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und über Mobilfunknetze liefen im vergangenen Jahr 1,4 Mrd. GB - 52 Prozent mehr als 2016.
Die Zahl der Anfragen und Beschwerden, die den Telekommunikationsbereich betreffen, war 2017 dagegen so hoch wie nie: 290 000 Verbraucher kontaktierten die dafür zuständige Bundesnetzagentur - oft wegen Problemen mit Verträgen, beim Anbieterwechsel, bei Anschlussumzügen oder bei der Bereitstellung von Anschlüssen. Zum Vergleich: 2016 gab es 220 000 Anfragen und Beschwerden, 2015 waren es 178 000.
Zudem verzeichnete die Behörde im vergangenen Jahr 164 000 Anfragen und Beschwerden rund um den Missbrauch von Rufnummern sowie zu unerlaubten Werbeanrufen. In diesem Zusammenhang seien rund 54 000 Rufnummern abgeschaltet und Bußgelder in Höhe von fast 1,2 Millionen Euro verhängt worden.




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