09.05.2008, 12:09 Uhr

Freenet verliert DSL-Kunden entgegen dem Markttrend

Die Zahl der DSL-Kunden geht im Vergleich zum 4. Quartal 2007 um knapp 100.000 zurück
Freenet hat die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2008 vorgelegt. Neben Einbrüchen bei Gewinn und Umsatz musste der Provider erstmals auch einen Rückgang bei der Zahl seiner DSL-Kunden hinnehmen. Statt 1,28 Millionen Kunden Ende 2007 waren es Ende März 2008 nur noch 1,19 Millionen. Freenet begründet diesen Rückgang unter anderem mit der Unsicherheit der Kunden aufgrund des Übernahmeszenarios. Außerdem führt das Unternehmen "Störungen und Verzögerungen bei den Beauftragungen und Umschaltungen der Deutschen Telekom AG in 2007" als Grund für das Kundenminus an.
Freenet verliert damit in einem Wachstumsmarkt Kunden, was insbesondere auch im Hinblick auf die hohe Zahl der bisherigen Schmalbandkunden erstaunlich ist. Offensichtlich ist es dem Unternehmen nicht gelungen, auch nur einen kleinen Teil der 2,23 Millionen Schmalbandkunden, die Freenet innerhalb der letzten zwölf Monate den Rücken gekehrt haben, für die DSL-Tarife zu begeistern. Schlechte Nachrichten also für Eckhard Spoerr, der mit dem Verkauf der DSL-Sparte einen großen Teil der Debitel-Übernahme finanzieren will. Die potenziellen Kaufinteressenten wie United Internet oder Versatel dürfte diese Meldung dagegen freuen, zumal der Preis für den Breitbandsektor von Freenet damit sicherlich fallen wird.
Der Gesamtumsatz der Freenet AG ging von 452,4 Millionen Euro im ersten Quartal 2007 auf 442,3 Millionen Euro zurück. Im Mobilfunkbereich verschlelchterte sich der Umsatz von 279,0 Millionen Euro auf 276,7 Millionen Euro, und auch in den Segmenten B2B-Services und Schmalband-Internet wurde weniger Umsatz erzielt als im Vorjahresquartal. Trotz dem Minus von knapp 100.000 Kunden im Vergleich zum vierten Quartal 2007 konnte Freenet beim Breitband-Internet den Umsatz von 57,9 Millionen Euro auf 80,0 Millionen Euro steigern. Die Umsatzrückgänge in einzelnen Bereichen wirkten sich direkt auf das Unternehmensergebnis aus, das von 49,9 Millionen Euro auf 12,3 Millionen Euro zurückging.



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