Transparency Report 21.07.2016, 09:50 Uhr

Google: So viele Behörden-Anfragen zu User-Daten wie nie

Google erhält so viele Anfragen von Regierungsbehörden zu persönlichen User-Daten wie nie. Während die meisten Anfragen wenig überraschend aus den USA kommen, verzeichnete Deutschland im letzten Jahr den größten Anstieg.
(Quelle: Shutterstock.com/photogearch)
Immer mehr Strafverfolgungsbehörden wollen Einsicht in Googles Daten. Das zeigt der neueste Google Transparency Report. In der zweiten Jahreshälfte 2015 haben die Anfragen erstmals die Marke von 40.000 (40.677) geknackt. Im ersten Halbjahr verzeichnete Google noch 35.365 Anfragen.
Die Liste der Länder mit den meisten Datenanfragen führen wenig überraschend die USA an. Die amerikanische Regierung wollte 12.523 Mal in sechs Monaten Einsicht in Daten des Internet-Giganten haben. Betroffen waren persönliche Informationen von 27.157 Google-Usern.

Anfragen aus Deutschland fast verdoppelt

Der größte Anstieg im vergangenen Jahr bezüglich der Datenanfragen hat allerdings hierzulande stattgefunden. Während deutsche Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden von Januar bis Juni 2015 nur 3.903 Mal Daten von Google-Nutzern einsehen wollten, verdoppelte sich die Anzahl der Anfragen im zweiten Halbjahr fast auf 7.491. Frankreich (von 3.489 auf 4.174), Großbritannien (von 3.146 auf 3.497) und Indien (von 3.087 auf 3.265) vervollständigen die Top 5 der Länder mit den häufigsten Auskunftsanfragen.
Google führt die gestiegene Anzahl der Anfragen auf die wachsende Nutzung der Dienste des Suchmaschinen-Riesen zurück. Während die Anfragen der Regierungsbehörden gestiegen sind, gibt Google ihnen seltener nach. Dieser Prozentsatz schwankt jedoch stark von 100 Prozent in Bosnien und Herzegowina oder Luxemburg bis zu 0 Prozent zum Beispiel in Kenia, Kasachstan oder Malaysia. Allerdings ist in diesen Ländern eine extrem geringe Zahl an Anfragen (also eine bis fünf pro Halbjahr) zu verzeichnen. In Deutschland gibt Google auf 57 Prozent der Anfragen von hoheitlichen Stellen zumindest teilweise eine Auskunft, in den USA bekommen Behörden in 79 Prozent der Fälle eine positive Antwort.




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