Backbones: Das Rückgrat des Internets

Große Ströme, kleine Flüsse

In den Knotenpunkten laufen zum einen einzelne Glasfaserkabel zusammen, zum anderen dienen sie auch als Anschlussstellen für die Netze der Internet-Service-Provider. Wenn man so will, sind diese Verbindungspunkte mit Mündungsstellen vergleichbar, an denen ein kleinerer Fluss von einem großen Strom wie etwa dem Rhein abzweigt.
Im Gegensatz zu diesem Beispiel läuft der Datenstrom im Internet natürlich in beide Richtungen – und die an den Knotenpunkten stationierten Hochleistungs-Router müssen diese Vielzahl an Anfragen möglichst schnell verarbeiten und die Datenpakete auf dem besten Weg ans Ziel bringen. Dabei ist nicht immer der in Kabellänge gemessen kürzeste Weg der schnellste – der optimale Weg hängt auch stets von der Auslastung der einzelnen Teile des Backbone ab.
In Deutschland gehören die Telekom, Telefónica, Vodafone und Unitymedia zu den größten Betreibern mit eigenem Backbone. Diese einzelnen Haupt­netze sind dann, wie oben erwähnt, ­untereinander verknüpft und an die internationalen Backbone-Netze angeschlossen. Diese werden von einigen wenigen Betreibern finanziert, Eigner sind unter anderem die TK-Giganten AT&T und Sprint.
Während die lokalen Internet-Service-Provider für die Nutzung dieses Backbone, also beispielsweise besagter Tiefseekabel, Entgelte bezahlen müssen, verlangen die Carrier untereinander in der Regel – und im Gegensatz zum Mobilfunk – keine Interconnection-Gebühren für das Weiterleiten über ihren Backbone, da man im Gegenzug darauf angewiesen ist, dass die Wettbewerber dies ebenfalls tun. Kleinere Service-Provider, wie etwa Stadtwerke, müssen allerdings für die Nutzung der Backbones bezahlen, da sie selbst keinen wesentlichen Beitrag zum Gesamt-Backbone aller Netzbetreiber leisten.




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