Warum die Metro sich aufspaltet

Keine spürbaren Veränderungen für die Verbraucher

  • Und was ändert sich für die Verbraucher?
Erst einmal wenig. Denn der Verkauf wird in den Großmärkten ebenso wie bei Real, Media Markt oder Saturn unverändert weitergehen. Auf Dauer würden aber auch die Verbraucher profitieren, meint Koch, weil sich die spezialisierten Gesellschaften besser auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse einstellen könnten.
  • Was spricht gegen eine Aufspaltung?
Wenig, außer vielleicht die hohen Kosten. Denn Gemeinsamkeiten zwischen den Geschäftsbereichen gibt es kaum. Konzernchef-Koch meint sogar, der Zusammenschluss der Metro-Großmärkte, der Real-Supermärkte und der Elektronikketten Media Markt und Saturn unter einem Dach habe zuletzt die Geschäfte eher behindert als gefördert. Die Aufspaltung ist allerdings nicht billig. Der Konzern beziffert die Kosten auf rund 100 Millionen Euro.
  • Steht schon fest, wer die neuen Unternehmen leiten wird?
Ja. Die Leitung des Lebensmittelgeschäfts übernimmt Koch selbst, Aufsichtsratsvorsitzender soll der bisherige Metro-Chefkontrolleur Jürgen Steinemann werden. An der Spitze der Elektronikkette wird der Media-Saturn-Chef Pieter Haas stehen. Für den Aufsichtratsvorsitz ist der frühere Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, vorgesehen.
  • Ist die Idee einer Aufspaltung ungewöhnlich?
Im Gegenteil. Zurzeit ist das Aufspalten oder Abspalten bei deutschen Konzernen geradezu in Mode. Die Energieriesen Eon und RWE spalteten sich kürzlich jeweils in zwei Teile auf, um das wenig zukunftsfähige Geschäft mit konventionellen Kraftwerken vom lukrativeren Zukunftsgeschäft um Ökostrom, Vertrieb und Netzbetrieb zu trennen. Und der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer brachte 2015 seine Kunststoffsparte als Covestro an die Börse, um sich stärker auf das lukrativere Geschäft mit der Gesundheit für Mensch, Tier und Pflanze zu konzentrieren.
  • Was hat es mit der RMG auf sich?
Ende Dezember wurde bekannt, dass sich der Handelsriese Metro in die zwei selbstständigen Unternehmen Metro und Ceconomy aufspaltet. Media Markt und Saturn kommen unter das Dach der Holding Ceconomy. Diese ging nun schon einen Schritt weiter und gründet einen eigenen Digitalvermarkter - die Retail Media Group (RMG).
Die Neugründung verfügt aus dem Stand über einen beachtlichen Datenschatz: Dank der Töchter aus den beiden Aufspaltungen - Saturn, Media Markt, Hitmeister, Redcoon, Metro und Real - kommt man gemeinsam auf bis zu zehn Millionen Online-Kundenkontakte täglich. Nicht überraschend also, dass der Handelsriese so zum führenden Digitalpartner für Werbungtreibende der Handelsbranche werden will.




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