IFA-Vorschau 01.09.2011, 11:09 Uhr

Mittendrin statt nur dabei

An 3D kommt auf der diesjährigen IFA keiner vorbei, sei es beim Heimkino oder im Bereich Digital Imaging. Trotz der Dominanz von Home Appliances und Entertainment-Produkten sind auch wieder etliche TK-Anbieter am Start.
Genau genommen bot die letztjährige Messe nur einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Besucher der IFA in diesem Jahr erwartet: 3D-Fernsehen ist längst nicht mehr nur teuren Oberklasse-Geräten vorbehalten, Toshiba, Panasonic, Sony und Co. zeigen 2011 auch Fernseher, die für die Masse erschwinglich sind. Dass 3D-TV den Sprung zum Massenmarkt geschafft hat, zeigt auch die Bestrebung führender Hersteller, einen gemeinsamen Standard für 3D-Shutter-Brillen zu entwickeln. Preiswerte Fernseher, die auch ohne Brille einen dreidimensionalen Effekt auf den Bildschirm zaubern, werden aber wohl erst nächstes Jahr für staunende Gesichter auf der IFA sorgen.
Die Zeit bis dahin können die Konsumenten aber schon einmal nutzen, um mit den 3D-Kameras und -Camcordern ihre eigenen Fotos und Filme zu erstellen, denn auch im Bereich Digital Imaging ist 3D eines der Themen der Messe.
Smartphones mit 3D-Effekt
Und so werden auch die beiden 3D-Smartphones von LG und HTC auf der Messe zu sehen sein, auch wenn die Hersteller wie schon seit Jahren ihre Neuheiten in Barcelona vorstellen und nicht in Berlin. Eine Ausnahme macht dabei HTC, laut Presseankündigung soll es zur IFA sogar ein vollständig neues Gerät zu sehen geben. Reine Handy-Schmieden wie etwa Nokia verzichten aber ganz auf die Reise nach Berlin und sind nur als Unteraussteller bei manchen Distributoren zu finden.

Ausverkaufte Hallen

Ebenso spannend wie 3D dürften die Neuvorstellungen im Bereich des „vernetzten Wohnens“ sein. Hier können sich die Besucher auf Weiterentwicklungen der Internet-TVs aus dem Vorjahr freuen. In den Wohnszenarien auf den Messeständen der Verbände ZVEI, ZVEH und VDE werden neben vernetzten Waschmaschinen und WiFi-Stereoanlagen auch die derzeit so angesagten Web-Tablets eine zentrale Rolle spielen. Sony zum Beispiel hat die Vorstellung der beiden Tablets S1 und S2 angekündigt. Für Freunde des bekanntesten Surfbretts, des iPad, gibt es wie schon im Vorjahr mit der iZone einen eigenen Bereich rund um die Apple-Produktwelt. Der Hersteller selbst glänzt allerdings auch 2011 wieder mit Abwesenheit.
Dafür halten aber die meisten TK-Hersteller, die schon in den letzten Jahren auf der IFA waren, der Messe die Treue, so zum Beispiel Netgear im Festnetz-Segment, Sennheiser bei den Headsets oder Bury und Parrot bei den Freisprechlösungen. Mit AVM feiert die IFA zudem einen prominenten Rückkehrer.
Mit schweren Zeiten haben die Navi-Hersteller zu kämpfen, da immer mehr Kunden ihr Smartphone zur Routenplanung benutzen. Dennoch sind Firmen wie TomTom oder Garmin auch 2011 wieder auf der IFA und wollen mit Internet-Navis Kunden locken. Auch Distributoren und Kooperationen sind in Berlin, unter anderem 20:20 Mobile, Brightpoint, Herweck, Komsa/Aetka, Eno, EP, Euronics und Expert.
Neue Rekorde angepeilt
Als die Messe 2010 ihre Pforten schloss, konnten sich die Veranstalter der 50. IFA über ein Rekordergebnis mit 235.000 Besuchern (davon 125.000 Fachbesucher) freuen – und die Umsätze erreichten Rekordniveau. Die Messlatte für 2011 liegt also hoch. Doch nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Messe bereits im Juni überbucht war, können gfu und Messe Berlin optimistisch auf die diesjährige IFA blicken.  

Interview mit Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin

Telecom Handel: Wie schon im letzten Jahr präsentieren sich die Handelskooperationen wieder auf der IFA. Welchen Stellenwert nehmen EP, Expert und Co. ein?
Christian Göke: Auf jeden Fall einen sehr hohen! Denn nur sie machen unsere Aussteller und damit die IFA erfolgreich. Die IFA präsentiert dem Handel als Auftakt zum Saisongeschäft die Innovationen aller führenden Unternehmen genau zum besten Zeitpunkt und fördert so das dynamische Saisongeschäft zum Jahresende.
Telecom Handel: Was macht die Messe für Fachhändler und Endkunden gleichermaßen interessant?
Göke: Der Handel kann für jedes Bedürfnis das korrespondierende Produkt beziehungsweise die Technologie mit an die Hand geben. Darüber hinaus war die IFA seit jeher Innovationsshow, wie zum Beispiel für das Farbfernsehen oder den MP3-Player. Das motiviert den Konsumenten, die IFA zu besuchen, weil er sich nirgendwo sonst so nah im Umfeld der neuesten Produkte bewegen kann. Und natürlich sucht der Konsument auch das emotionale Event IFA. Nebenbei ist es für die Fachhändler auch eine ideale Gelegenheit zu beobachten, wie Konsumenten auf die vorgestellten Innovationen reagieren, um so ihr eigenes Geschäft besser planen zu können.
Telecom Handel: Welchen Fachbesucheranteil erwarten Sie in diesem Jahr?
Göke: Das kann ich Ihnen unmöglich vorher sagen, denn dann müsste ich heute wissen, wie viele Fachbesucher und wie viele Privatbesucher die IFA besuchen werden – abgerechnet wird nach Toresschluss. Letztes Jahr, zur IFA 2010, waren es rund 50 Prozent. Aber wir sind aus gutem Grund sehr optimistisch, dass unsere Aussteller zufrieden sein werden.

Fachbesucher-Services: Roter Teppich für den Handel

Galt die IFA früher mit ihrem großen Aufgebot an TV-Stars und -Sternchen als reines Consumer-Event, so hat sich die Messe unter dem Funkturm in den letzten Jahren zu einer echten Drehscheibe für das Business entwickelt. Im vergangenen Jahr zählte die IFA bereits eine Fachbesucherquote von mehr als 50 Prozent: Insgesamt kamen 235.000 Besucher nach Berlin; aus beruflichen Gründen informierten sich rund 125.000 Messegäste über die vielen Produktneuheiten oder orderten Waren. So ist es verständlich, dass die Messegesellschaft unter Leitung von Christian Göke ihr Augenmerk in besonderer Weise auf die professionelle Zielgruppe richtet und sich auf deren Bedürfnisse einstellt.
Bequeme Anreise
Das auf Fachbesucher abgestimmte Angebot beginnt bereits bei der Anreise: So bietet die IFA sowohl ein innerdeutsches als auch ein europaweites Reise-Package mit Flug und Hotel an. Das europäische Reise-Special umfasst einen Hin- und Rückflug nach Berlin, eine Hotelübernachtun sowie ein Fachbesucher-Tagesticket und kostet ab 235 Euro. Das entsprechende Paket für Abflugorte innerhalb Deutschlands ist ab 225 Euro erhältlich.
Auch für Bahnreisende gibt es Sonderkonditionen zur IFA 2011. Je nach Entfernung von Berlin kostet das Package inklusive Übernachtung und Eintrittskarte ab 164 Euro. Wer nur den Flug oder die Bahnfahrt buchen möchte, kann ebenfalls spezielle Angebote von Lufthansa und der Deutschen Bahn nutzen. Weitere Informationen gibt es unter www.smartfairs.de.
Vom Berliner Flughafen Tegel ist für Fachbesucher zudem ein kostenloser Shuttle-Bus direkt zum südlichen Haupteingang des Berliner Messegeländes eingerichtet. Wie in jedem Jahr müssen sich Fachbesucher auch 2011 nicht in die langen Menschenschlangen vor den Eingangstoren einreihen: Die Fast Lane, erkennbar am langen roten Teppich, erspart IFA-Fachbesuchern unnötige Wartezeiten.

Fachbesucher-Empfang

Exklusiv für Fachbesucher gibt es darüber hinaus den „Internationalen Fachbesucher-Empfang“ am Eingang Süd. Hier lässt sich bereits ab 8 Uhr früh – also zwei Stunden vor Öffnung des Messegeländes – abseits vom täglichen Messetrubel der Tag vorbereiten. Arbeitsplätze und WLAN stehen zur Verfügung; darüber hinaus gibt es ein kostenloses Frühstück mit Kaffee, Tee und frischen Croissants. Dort ist zudem ein kostenloses Fachbesucherpackage erhältlich, das den offiziellen IFA-Messekatalog und weitere Infos für den Aufenthalt in Berlin während der Messe beinhaltet.
Führungen fürs Fachpublikum
Der Fachbesucher-Empfang ist darüber hinaus Startpunkt für mehrere Führungen, bei denen Fachbesucher Hintergrundinformationen zu den Trends der IFA erfahren können. Die kostenlosen Führungen beginnen jeweils um 10:00 Uhr und 13:30 Uhr in Halle 24. Themen der Vormittags-Führungen sind unter anderem 3D Technologies, Connected CE/Mobile Applications sowie Next Generation Imaging. Die Mittags-Termine bieten komprimierte Informationen zu Next Generation Audio, Smart TV und Videostreaming sowie Web-Tablets und eBook-Readern.
Wer sich abseits des Messetrubels in Ruhe mit Geschäftspartnern oder Kunden besprechen will, für den stellt die Messe Berlin ihre Konferenz- und Meetingräume (Größe jeweils circa 20 Quadratmeter) zum Mieten zur Verfügung. Buchungen sind jeden Tag direkt vor Ort möglich, die maximale Buchungszeit beträgt drei Stunden.
Der Internationale Fachpressestand, der sich im Fachbesucher-Empfang befindet, bietet Besuchern die Möglichkeit, sich anhand der kostenlos erhältlichen Branchenmagazine zu informieren.
Natürlich ist dort auch die aktuelle Ausgabe von Telecom Handel zu finden. Wie schon in den Vorjahren versorgt die Redaktion die angereisten Händler auch 2011 wieder über die Fachhandelszeitung „Digital Expert“ mit tagesaktuellen News live von der Messe.




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