19.01.2009, 13:19 Uhr

Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid schuldig gesprochen

Der einstige Überflieger der TK-Branche wurde wegen vorsätzlichen Bankrotts zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt
Lange Zeit galt er als schillerndste Figur in der deutschen TK-Branche - jetzt ist Mobilcom-Gründer und Ex-Milliardär Gerhard Schmid vom Kieler Landgericht wegen vorsätzlichen Bankrotts in drei Fällen zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der exzentrische Manager unter anderem eigene Mobilcom-Anteile an eine Gesellschaft in Lichtenstein veräußert hatte, obwohl die Landesbank Sachsen diese ursprünglich zur Schuldentilgung pfänden wollte. Der Hintergrund: Schmid hatte bei dem Institut aus einem Kredit für ein Immobilienprojekt Verbindlichkeiten in Höhe von 102 Millionen Euro angehäuft.Nach der Verurteilung ist der ehemalige Selfmade-Milliardär nun endgültig auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Im Jahr 2003 hatte Schmid Privatinsolvenz angemeldet, zuvor war er - damals noch Mobilcom-Chef - bei dem Versuch gescheitert, sein Unternehmen mit Unterstützung von France Telecom als UMTS-Netzbetreiber in Deutschland zu etablieren. Interessante Randnotiz: Das besagte Immobilienprojekt wurde inzwischen weitestgehend fertig gestellt: Es umfasst Angaben von Spiegel Online zufolge Wohnungen und Büroräume und gehört größtenteils seiner Ehefrau. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.



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