30 Jahre digitaler Mobilfunk - Vom "Knochen" zum Smartphone

Geburtsstunde der SMS

Doch immerhin sanken die Preise. Und ein neuer Dienst machte die Mobiltelefone, insbesondere für junge Leute attraktiv. Die Rede ist von SMS („Short Message Service“) mit seinen 160 Zeichen. Die erste SMS mit der Botschaft „Merry Christmas“ ging am 3. Dezember 1992 an den Vodafone-Mitarbeiter Richard Jarvis. 1994 führten Mannesmann und die Telekom SMS für ihre Kunden ein. Fünf Jahre später verschickten die Deutschen bereits rund 3,6 Milliarden SMS. Der Duden gab sich geschlagen und nahm das Wort „Simsen“ in seinen Wortschatz auf.
Allein im Jahre 1999 verdoppelte sich die Zahl der Mobilfunkkunden in Deutschland auf 48 Millionen. Der Erfolg kostete Mannesmann schließlich die Eigenständigkeit: Der britische Riese Vodafone übernahm die Düsseldorfer im Jahr 2000 nach einem mehrmonatigen Abwehrkampf zum Preis von 190 Milliarden Euro.
Mitte der 90er Jahre wurden zwei weitere Mobilfunklizenzen in Deutschland vergeben - es entstanden die E-Netze mit den Anbietern E-Plus und Telefónica O2. E-Plus kam 2014 unter das Dach von Telefónica, so dass sich aus dem Duopol der Anfangsjahre inzwischen ein Kopf-an-Kopf-Rennen von drei Anbietern entwickelt hat. Und mit der Versteigerung der Lizenzen für die fünfte Mobilfunk-Generation (5G) betrat 2019 mit 1&1 Drillisch ein neuer Player die Bühne, der aber bislang noch kein eigenes Netz aufgebaut hat. Der Markt insgesamt ist riesig: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland auf 161 Millionen, so dass rein rechnerisch auf jeden Menschen knapp zwei Anschlüsse kommen.



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