Das Handy als Brieftasche

M-Payment: Das Handy als Brieftasche

Einen Feldversuch führen Vodafone, Telefónica O2 Germany und die Deutsche Bahn durch, an dem auch Giesecke & Devrient (G&D) als technischer Dienstleister beteiligt ist. Die Unternehmen testen „Touch and Travel“ im Berliner Nahverkehr und auch auf einer ICE-Strecke. An einem sogenannten Touchpoint muss sich der Reisende lediglich vor und nach der Fahrt mit seinem NFC-Handy an- und abmelden. Danach erhält er eine Rechnung nach Hause, die den Preis und die gefahrene Verbindung auflistet. Derzeit sind 200 Nutzer aktiv, im nächsten Jahr könnte dann auch ein Regelbetrieb starten.
Als einer der Förderer und Entwickler von mobilen Payment-Technologien tritt das Unternehmen Giesecke & Devrient aus München – bekannt als Drucker von Geldscheinen – auf. Klaus Vedder, Divisionsleiter Cards and Services Telekommunikation bei G&D: „Mobile, kontaktlose Ticketing- und Bezahlsysteme sind auf dem Vormarsch. Eine flächendeckende Anwendung setzt voraus, dass Kunden unabhängig vom Anbieter überall den Vorteil der mobilen, kontaktlosen Technologie, ganz gleich, ob Ticketing, Payment oder andere Dienste, nutzen können. Daran müssen Verkehrsbetriebe, Mobilfunkanbieter, Banken und Kreditkartenorganisationen gemeinsam mit einem Technologiepartner arbeiten.“
Doch um eine physische Identifikation zu gewährleisten, die über eine Software-Lösung mit Web-Authentifizierung hinausgeht, müsste es zunächst einmal mehr Chips in Handys geben. Außer experimentellen Modellen wie dem Nokia 6131 NFC und einer Version des Motorola SLVR gibt es in Europa kaum solche Geräte, auch wenn sie sich mit relativ geringem technischem Aufwand bauen ließen. Die Unternehmensberatung Arthur D. Little erwartet immerhin, dass im Jahr 2012 rund 30 Prozent aller Handys mit einem NFC-Chip ausgerüstet sein werden. Eine Lösung zum Überbrücken könnten aber auch Chips als Zubehör sein, die einfach an das Handy angehängt werden und mit der passenden Software auf dem Telefon arbeiten, oder MicroSD-Karten, die den Träger enthalten. Giesecke & Devrient schlägt zudem auch SIM-Karten mit Zahlungsfunktion vor, von denen es bereits Prototypen gibt.



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