Gefährlicher Freifahrtschein
Ärgerliche Vögel
Gleiches gilt auch bei Software-Updates. Es kommt häufig vor, dass eine bereits installierte App bei einem Update neue Berechtigungen anfordert. So geschehen bei der kostenlosen Variante von Rovios Angry Birds, die im Februar 2011 mit dem Update auf Version 1.5.1 Zugriff auf die SMS-Funktion des Smartphones verlangte, worauf viele Nutzer mit Unverständnis reagierten und ablehnten. Nach einiger Aufregung erklärte Anbieter Rovio, dass er SMS künftig für Bezahlvorgänge im Rahmen des eigenen Bezahlsystems „Bad Piggy Bank“ verwenden wolle. Vermutlich aus Rücksicht auf die User veröffentlichte Rovio einen Tag später ein neues Angry-Birds-Update, bei dem diese SMS-Freigabe entfiel.
Insbesondere an populären Apps wie Angry Birds oder auch der Facebook-App, die seit einem Update im September SMS-Zugriff verlangt, scheiden sich bei den Usern die Geister. Viele Smartphone-Besitzer meinen, dass weitverbreitete Apps kaum Schindluder mit Daten oder kostenpflichtigen Diensten ihrer Kunden treiben werden. Ob man einem App-Anbieter allein aus Gründen der Popularität vertrauen kann oder nicht, muss letztlich jeder selbst entscheiden.
Bevor sie den Zugriff auf persönliche Daten, Telefonie und SMS erlauben, sollten sich Nutzer allerdings bewusst machen, dass Entwicklerkonten, die für das Hochladen einer App in den Android Market nötig sind, gehackt werden können. Allein in diesem Jahr gab es bereits eine Reihe solcher Vorfälle, bei denen Hacker über die Konten echter App-Anbieter gefälschte Apps veröffentlichten. Die Pseudo-Apps fragten kritische Berechtigungen an und übertrugen bei der Installation Trojaner und andere Schädlinge auf die Smartphones ihrer Besitzer, mit denen sie anschließend die Nutzerdaten ausspionierten.
Der Sicherheitsexperte Ralf Benzmüller empfiehlt, auch bei bekannten und beliebten Apps vorsichtig zu bleiben. „Im Zweifelsfall“, sagt er, „sollte man von der Installation absehen, auch bei beliebten Anwendungen.“ Man darf schließlich auch mal Nein sagen!