Quartalszahlen 22.07.2010, 16:06 Uhr

Nokia erleidet Gewinneinbruch

Vor allem wegen anhaltender Probleme im hochpreisigen Smartphone-Segment muss Nokia einen empfindlichen Gewinneinbruch verkraften.
Die Probleme beim finnischen Handy-Hersteller Nokia machen sich nun auch immer deutlicher in den Geschäftszahlen bemerkbar. So meldet der Konzern für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen drastischen Gewinnrückgang um 40 Prozent - von 380 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf aktuell 227 Millionen Euro. Der Umsatz legte hingegen geringfügig zu: von 9,9 auf 10 Milliarden Euro.
Insgesamt konnte Nokia weltweit rund 111 Millionen Geräte absetzen - das entspricht einem Plus von acht Prozent. Im Segment der Smartphone legten die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 42 Prozent auf 24 Million Geräte zu.
Zahlen, die zunächst durchweg positiv erscheinen. Doch das Dilemma von Nokia wird vor allem bei einem Blick auf den durchschnittlichen Verkaufspreis pro Gerät sichtbar: Dieser fiel von 64 auf 61 Euro und zeigt exemplarisch, dass der Hersteller derzeit vor allem in Entwicklungsländern erfolgreich agiert, im Segment der hochpreisigen Smartphones gegenüber Konkurrenten wie RIM oder Apple allerdings den Anschluss verloren hat.

Nokia will mit hochpreisigen Smartphones zurückschlagen

Dieser Entwicklung will Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo entgegenwirken: "Mit unseren neuen Modelle werden wir per Kickstart zurückschlagen", so der Manager. So sollen dem für das dritte Quartal angekündigten Highend-Modell N8 schon "sehr bald" weitere Smartphones der gehobenen Klasse folgen.

Unterdessen hat Kallasvuo in einem TV-Interview Gerüchte über seine bevorstehende Ablösung zurückgewiesen. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass der Nokia-Aufsichtsrat bereits die Fühler nach einem potenziellen Nachfolger ausgestreckt hat.
Kallasvuo steht seit 2006 an der Spitze des weltgrößten Handy-Herstellers und war in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten, da die Entwicklung des einstigen Vorzeigekonzerns den aktuellen Erwartungen zum Teil doch deutlich hinterherhinkte.




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