Test HTC Evo 3D 26.08.2011, 09:37 Uhr

Smartphone mit Tiefgang

3D ohne Brille bietet jetzt auch das neue Smartphone-Flaggschiff von HTC. Ob das Evo 3D den Nutzer tatsächlich in eine neue Dimension führt, erfahren Sie hier.
Nur kurz nach LG mit dem P920 Optimus 3D bringt nun auch HTC ein Smartphone mit 3D-Display, das ohne Brille betrachtet werden kann: Das Evo 3D mit Android-Betriebssystem ist mit einem Preis von 649 Euro und viel Ausstattung als Flaggschiff des Herstellers positioniert.
Für das viele Geld gibt es viel Telefon: Das Evo 3D wiegt immerhin 170 Gramm und ist auch deutlich größer als ein iPhone. Das gut verarbeitete Gehäuse besteht aus Kunststoff und das Display aus kratzfestem Glas. Der MicroSD-Slot liegt leider unter dem Akkudeckel, die Karte kann aber während des Betriebs ausgetauscht werden. HTC liefert eine Speicherkarte mit 8 GB mit, bis zu 32 GB sind möglich. Viel Platz ist aber auch nötig, wenn man 3D-Fotos und -Videos speichern will.
Richtig gut geeignet für die Darstellung multimedialer Inhalte ist das Riesen-Display mit 10,8 Zentimetern Diagonale und der hohen Auflösung von 960 x 540 Pixel. Allerdings wirkt die Anzeige etwas blass. Ein echter „Hingucker“ sind natürlich die 3D-Effekte, die das Smartphone zeigt: Bilder erscheinen sehr gut konturiert und mit einem starken räumlichen Eindruck. Allerdings muss der Betrachter sich sehr genau vor dem Bildschirm positionieren und einen Abstand von 15 bis 30 Zentimetern einhalten, da die Bilder sonst verschwimmen oder gedoppelt werden. Da gibt es noch Raum für Verbesserungen, aber für den Anfang ist der Effekt schon ganz ordentlich.

Starker Gesamteindruck

Wer eigene 3D-Inhalte erzeugen will, kann dies mit den zwei Linsen der Kamera als Foto mit maximal zwei Megapixel Auflösung oder Video mit 720p. Die Qualität der Fotos ist im Nahbereich recht gut, die Videos verwackeln und verschwimmen allerdings schnell. Wer sie auf einem Fernseher betrachten will, muss zudem ein HDMI-Adapterkabel zusätzlich erwerben. Praktisch ist der Umschalter zwischen den 2D- und 3D-Aufnahmemodi an der Seite des Smartphones. Leider bietet HTC sonst nicht viele 3D-Inhalte wie Demo-Videos und auch nur zwei Spiele ab Werk. Ein eigenes Menü, das wie beim Konkurrenten von LG in 3D rotiert, gibt es ebenfalls nicht. Etwas mehr Präsenz von 3D auf der Oberfläche wäre dem Showeffekt sicher zugutegekommen.
Scharfe und helle Bilder macht die Kamera auch im 2D-Modus, und dann immerhin mit fünf Megapixeln. Eine doppelte LED zwischen den beiden Kameralinsen unterstützt den Fotografen mit recht hellem Licht. Im Alltag macht das Evo 3D als Smartphone ohnehin eine gute Figur: Dank Android 2.2 in Kombination mit der herstellereigenen Oberfläche HTC Sense ist es einfach zu bedienen und mit einem Dualcore-Prozessor mit zweimal 1,2 GHz richtig schnell. Allerdings reagieren die vier Sensortasten unter dem Display fast schon zu sensibel und lösen gern mal voreilig die falsche Funktion aus.
Der Akku geht bei intensiver 3D-Nutzung nach wenigen Stunden in die Knie, ansonsten sind die Leistungen durchschnittlich, obwohl auf dem Papier mit 1.730 mAh viel Kapazität zur Verfügung stehen sollte.
Insgesamt hat HTC ein starkes Smartphone gebaut, das mit seinem 3D-Display etwas Besonderes ist. Gegenüber dem einzigen Konkurrenten, dem Optimus 3D von LG, hat es die bessere 3D-Kamera, dafür ist 3D weniger ins Gesamtkonzept integriert.

Bewertung





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