Hintergrund 12.02.2009, 08:08 Uhr

Neuer Bundesverband Glasfaseranschluss

Bis 2012 wollen die Gründungsmitglieder eine Million Haushalte mit Glasfaseranschlüssen erreichen
Nachdem Anfang der Woche die Stadtnetzbetreiber M-net und NetCologne ihren Austritt aus dem Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), dem sie als Gründungsmitglieder von Beginn an angehörten, verkündet hatten, gaben sie heute die Gründung des Bundesverbands Glasfaseranschluss gemeinsam mit sieben weiteren Netzbetreibern bekannt.
Hintergrund für den Austritt aus dem Breko und die Neugründung eines eigenen Verbandes ist ein Interessenkonflikt mit dem Breko, welcher die Senkung der TAL-Entgelte fordert. NetCologne und M-net allerdings sind strikt gegen diese Forderung, da sie einen Preisverfall befürchten, der sich negativ auf zukünftige Investitionen auswirken könnte. Bereits in der Vergangenheit hatten die beiden Unternehmen im Breko einen Investitionsausgleich gefordert, waren jedoch gescheitert. Auch der Streit über die TAL-Entgelte schwelte schon länger und erreichte seinen Höhepunkt wohl im November 2008, als durch die Uneinigkeit sogar die Neuwahl des Breko-Präsidiums vorübergehend verhindert wurde. M-net und NetCologne konnten sich schließlich im Breko nicht durchsetzen - als Konsequenz folgte der Austritt aus dem Branchenverband.
Neben der Forderung nach stabilen Rahmenbedingungen für Investitionen in den Breitband-Infrastrukturausbau setzt sich der Bundesverband Glasfaseranschluss für die Entwicklung von Branchenstandards für "Open Access"-Modelle ein. Ziel ist zudem bis 2012 eine Million Breitbandanschlüsse zur Verfügung zu stellen. Derzeit haben die Mitgliedsunternehmen des neuen Verbandes etwa 800.000 Kunden.
Zu den weiteren Gründungsmitgliedern des Bundesverbands Glasfaseranschluss gehören die Stadtnetzbetreiber wilhem.tel (Norderstedt), willy.tel (Hamburg), Heli Net (Hamm), Accom (Aachen) VSE Net (Saarbrücken), HL Komm (Leipzig) und die Stadtwerke Schwerte. Ein Präsidium oder einen Sprecher gibt es noch nicht - soll aber im April gewählt werden. Bis dahin soll auch eine Verbandssatzung ausgearbeitet sein.



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