Quartalszahlen 18.07.2013, 16:12 Uhr

Nokia kommt nicht vom Fleck

Der finnische Handy-Hersteller Nokia muss im zweiten Quartal 2013 einen Umsatzeinbruch von 24 Prozent verbuchen - und wartet weiterhin auf den großen Befreiungsschlag.
(Quelle: Heino Pattschull - Fotolia.com)
Hinter der Zukunft des angeschlagenen Handy-Herstellers Nokia steht weiterhin ein großes Fragezeichen. So ist es dem ehemaligen Weltmarktführer auch im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres nicht gelungen, endlich die Verlustzone zu verlassen und die eigene Position auf dem Smartphone-Markt entscheidend zu verbessern.
Immerhin summiert sich der konzernübergreifende Betriebsverlust nach vorläufigen Zahlen auf "nur" noch 115 Millionen Euro - im vergleichbaren Vorjahreszeitraum steckten die Finnen mit einem Minus von 824 Millionen Euro noch viel tiefer in den roten Zahlen. Allerdings ist diese positive Entwicklung in erster Linie einem rigorosen Sparprogramm geschuldet, dem zuletzt zahlreiche Arbeitsplätze zum Opfer gefallen waren.
Alles andere als erfreulich entwickelte sich indes der Umsatz: Dieser brach um 24 Prozent von 7,542 auf 5,695 Milliarden Euro ein. Und auch ein Blick auf die Verkaufszahlen in der Handy-Sparte "Devices & Services" geben wenig Anlass zu Optimismus.
Konkret konnte Nokia im zweiten Quartal 61,1 Millionen Geräte absetzen - das entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang von 27 Prozent. Davon entfielen 53,7 Millionen auf das Segment der Einfach-Handys (-27 Prozent) und 7,4 Millionen auf das der Smartphones (-27 Prozent). Kleiner Lichtblick: Die Anzahl der verkauften Lumia-Modelle legte von 4 auf 7,4 Millionen zu - auch wenn diese Menge angesichts der weltweiten Smartphone-Verkäufe von über 200 Millionen immer noch verschwindend gering anmutet. Der Absatz von Symbian-Smartphones tendiert indes mittlerweile gegen Null (Vorjahr: 6,2 Millionen) - Nokia hatte allerdings auch schon vor geraumer Zeit angekündigt, keine Modelle mehr mit antiquierten Betriebssystem zu produzieren.
Neue Impulse erhofft sich Nokia nun vor allem von den neuen Lumia-Modellen, die der Hersteller vor kurzem vorgestellt hat. Während das neue Flaggschiff Lumia 925 bereits erhältlich ist, soll das Kamera-Smartphone Lumia 1020 im Herbst auf den Markt kommen.
Die Börsianer reagierten unterdessen mit Abverkäufen des Nokia-Papiers auf die aktuellen Quartalszahlen. Aktuell notiert das Papier bei einem Minus von über 4 Prozent bei 2,97 Euro.




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