O2 Telefónica 08.11.2023, 13:21 Uhr

Spanische Telefónica will Deutschlandtochter komplett übernehmen

Derzeit hält die spanische Telefónica 71,81 Prozent an ihrer Deutschlandtochter Telefónica O2. Nun strebt der Konzern die komplette Übernahme an.
(Quelle: Jose Miguel Sanchez/Shutterstock)
Der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica will seine unter dem Markennamen Telefónica O2 bekannte Deutschlandtochter komplett übernehmen. Die Firma gab überraschend ein Erwerbsangebot bekannt, das bis zu 28,19 Prozent des Grundkapitals betreffen soll. Derzeit hält Telefónica schon 71,81 Prozent der Anteile. Man wolle sich auf seine Kernmärkte konzentrieren, bei denen Deutschland einen der "attraktivsten und stabilsten Telekommunikationsmärkte in Europa" darstelle. Einen Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag will die Bieterin nach eigenen Angaben nicht abschließen. Telefónica Deutschland ist hierzulande einer der drei Handynetz-Betreiber, die großen Konkurrenten sind die Deutschen Telekom und Vodafone.
Nach Bekanntwerden der Nachricht wurde die Telefonica-Deutschland-Aktie zunächst vom Handel ausgesetzt. Die Scheine sprangen dann um rund 40 Prozent hoch auf den Preis von rund 2,35 Euro. Damit haben sie den Absturz Anfang August nahezu komplett wettgemacht, als die Ankündigung einer Partnerschaft zwischen 1&1 und Vodafone bei Telefonica-Deutschland-Aktionären Sorgen über die Zukunft des Konzerns geweckt hatte.
Wie Telefónica Deutschland mitteilte, prüfen Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens die Angebotsunterlagen und werden dann Stellung nehmen. Die Firma hat rund 7.500 Vollzeitstellen, neben der Zentrale in München ist der ehemalige E-Plus-Sitz in Düsseldorf ein großer Firmenstandort. Deutschlandchef Markus Haas wertete das Vorhaben der spanischen Mutter als "starkes Commitment".
Finanzierungsprobleme dürften die Spanier bei dem Deal nicht haben: "Telefonica sitzt derzeit auf sieben Milliarden Euro Cash brutto in der Bilanz, die reichlich Spielraum zur Finanzierung lassen", schrieb Analyst Akhil Dattani von JPMorgan in einer ersten Einschätzung der Transaktion.




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