Bilanz
10.05.2023, 13:08 Uhr

Telefónica Deutschland legt zum Jahresauftakt Umsatzsprung hin

Telefónica Deutschland bleibt auf der Erfolgsspur: Auch das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte der Münchner Netzbetreiber mit einem guten Ergebnis abschließen.
O2 Tower in München
(Quelle: nitpicker/Shutterstock)
Mobilfunkkunden haben vor der angekündigten Preiserhöhung noch einmal bei den Tarifen des Telekommunikationsanbieters Telefónica Deutschland (O2) zugegriffen. Auch das Geschäft mit Endgeräte wie Smartphones brummte. Konzernchef Markus Haas sieht sein Unternehmen auf gutem Weg zu den Jahreszielen. Anleger nahmen am Mittwoch bei der seit Monaten Oktober stark erholten Aktie aber erst einmal Gewinne mit: Die Telefonica-Papiere verloren kurz nach Handelsbeginn rund sieben Prozent.
In den Monaten Januar bis März hätten sich nach Abzug von Kündigungen 368.000 neue Kunden für einen Mobilfunkvertrag entschieden, teilte das im MDax notierte Unternehmen mit. UBS-Analyst Polo Tang bezeichnete die Neukundenzahl als stark. Zudem zeigte er sich mit Blick auf den für Telefónica Deutschland wichtigen Vertragspartner 1&1 gespannt, ob dieser nicht doch seine Ambitionen zum Aufbau eines vierten 5G-Netzes in Deutschland aufgibt. Stattdessen könnte die United-Internet-Tochter dann ihren Vertrag mit den Münchenern erneuern und von diesen 5G-Mobilfunkdienstleistungen beziehen, was Telefónica Deutschland wieder Geld in die Kassen spülen würde.
Der Konzernumsatz des ersten Quartals von Telefónica Deutschland kletterte um acht Prozent auf 2,1 Milliarden Euro und entwickelte sich damit besser als von Analysten erwartet. Prozentual legte der Endgeräte-Umsatz noch deutlich stärker zu.

Mobilfunk-Serviceumsatz legt zu

Den überwiegenden Umsatzteil erwirtschaftet die Tochter des spanischen Telefonica-Konzerns aber mit werthaltigeren Mobilfunkerlösen, diese legten um 4,2 Prozent zu. Damit sind Umsätze mit Telefonie und Daten gemeint, an denen Telekommunikationsanbieter tatsächlich etwas verdienen. Denn am Verkauf von Endgeräten wie Smartphones und Tablets bleibt wegen geringer Handelsmargen nur wenig hängen.
Telefónica Deutschland hatte seine Tarife zum April überarbeitet und an der Preisschraube gedreht. Neue Produkte kosten mehr, bieten aber auch mehr Datenvolumen. Früheren Unternehmensangaben zufolge müssen Neukunden für die überarbeiteten Produkte rund ein Zehntel mehr zahlen. Das neue Produktportfolio sei "sehr gut" bei den Kunden angekommen, sagte Haas bei der Vorstellung der Zahlen.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des ersten Quartals legte um 1,7 Prozent auf 612 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente Telefónica Deutschland 30 Millionen Euro - rund elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Trotz des guten Auftakts bestätigte der Konzern lediglich seine Jahresprognose. So sollen Konzernumsatz und bereinigter operativer Gewinn im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. 2022 erlöste Telefónica Deutschland 8,2 Milliarden Euro und verdiente operativ 2,5 Milliarden Euro.
Der spanische Telefonica-Konzern kontrolliert fast 70 Prozent aller Aktien der deutschen Tochter. Knapp 30 Prozent liegen im Streubesitz.




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