10.12.2013, 13:10 Uhr

Qivicon geht mit ersten Paketen an den Start

Die ersten Produkte von Qivicon sind jetzt verfügbar, 2014 sollen etliche weitere Komplettpakete folgen. Holger Knöpke, Leiter Connected Home bei der Telecom, spricht im Interview über die Rolle des Handels bei der Vermarktung.
Anfang des Jahres hatte die Deutsche Telekom als Initiator der neuen Smart-Home-Plattform Qivicon angekündigt, innerhalb der nächsten zwölf Monate werde es erste Produkte dieser hersteller­übergreifenden Lösung im Handel zu kaufen geben. Nun sind zwei Pakete von der Telekom, Urmet und EnBW verfügbar, einige Anbieter starten Anfang 2014 mit ihren Produkten.
28 Partner sind seit der IFA unter dem gemeinsamen Dach mit dem Ziel vereint, den Smart-Home-Markt nach vorne zu treiben. Anstelle von proprietären Systemen haben sich die teilnehmenden Hersteller - große Unternehmen, mittelständische Anbieter und kleinere Start-ups - dem gemeinsamen „Standard“ von Qivicon verschrieben.
Egal von welchem Qivicon-Mitglied der Kunde ein Produkt oder ein Set kauft, Herzstück ist stets die Qivicon Home Base, die direkt an den Router angeschlossen wird und so die Verbindung zwischen den einzelnen Produkten und dem Internet beziehungsweise dem Smartphone,­ Tablet oder PC herstellt.
Im Startpaket der Telekom, das zunächst über die Qivicon-Website sowie in ausgewählten Shops des Netzbetreibers für 299,95 Euro verkauft wird, sind neben der Home Base enthalten: ein Rauchmelder, eine Eingangskontrolle, zwei Heizkörperthermostate und eine steuerbare Steckdose, beispielsweise für Anwesenheitssimulation. Weitere Geräte wie ein Dimmer, ein Wasserwarnmelder oder ein Tür- und Fensterkontakt werden folgen.

Geplant: Komplettlösung von Handwerksbetrieben installieren lassen

Über die kostenlose Android- und iOS-App können verschiedene Szenarien zeit- und wochentagabhängig eingestellt werden: morgens, tagsüber, abends und nachts. Des Weiteren kann der Benutzer zwischen „anwesend“ und „abwesend“ wechseln. Wird zum Beispiel bei „abwesend“ die Türe geöffnet, erhält man vom Türsensor eine Benachrichtigung aufs Smartphone. Während die Szenarien mehrere Geräte betreffen, kann über die Einzelsteuerung auch jedes Produkt separat geregelt werden.
EnBW ist ebenfalls mit einem Paket am Start, für 499 Euro gibt es unter anderem die Home Base, Heizkörperthermostate, einen Temperatursensor und Wandtaster.
Unter der Marke Bitron Home bietet die italienische Urmet Gruppe ab sofort Lösungen aus den Bereichen Energie, Sicherheit und Komfort an. Vertriebspartner sind unter anderem Komsa, Michael Telecom und Herweck. „Im Frühjahr werden wir zudem mit etlichen neuen Produkten auf den Fachhandel zukommen, unter anderem mit einer Sicherheitslösung“, so Peter Hoyer, Leiter Business Development bei der Urmet Gruppe, im Gespräch mit Telecom Handel.
Ebenfalls geplant ist laut Holger Knöpke,­ Leiter Connected Home Deutsche Telekom,­ dass Kunden die Home Base als Teil einer Komplettlösung von Handwerksbetrieben installieren lassen können. „Dies bietet sich bei Kunden an, die nicht selber Hand anlegen möchten, oder bei Smart-Home-Lösungen, die von einem Laien nicht selbst ohne Weiteres installiert werden können“, so Knöpke. Als Beispiel nennt er eine neue Heizungsanlage oder den Einbau neuer Fenster und Jalousien.
Das Interview mit Holger Knöpke lesen Sie auf der folgenden Seite.

Interview mit Holger Knöpke, Leiter Connected Home bei der Telekom

Seit Jahren wird dem Thema Smart Home der Durchbruch prophezeit, bislang sind die Kunden noch zurückhaltend. Warum soll sich das mit Qivicon ändern?
Holger Knöpke: Es gibt ja auch heute schon einige Smart-Home-Produkte, allerdings sind das proprietäre Systeme einzelner Hersteller. Mit Qivicon bekommt der Kunde eine Lösung, in der er viele verschiedene Einzelprodukte namhafter Hersteller wie Miele, Samsung und natürlich der Deutschen Telekom nutzen kann. Und das, ohne dass er sich Gedanken um die Kompatibilität machen muss.
Aber viele Leute denken immer noch, Smart Home sei ­eine Spielerei, die eigentlich keiner braucht …
Knöpke: Das dachte man damals beim Start der ersten Handys oder beim schnellen Internet via DSL auch. Wir haben Smart Home mit Qivicon so einfach wie möglich gemacht, damit jeder sein Zuhause einfach vernetzen kann.
Viele Anbieter setzen bei der Vermarktung von Smart Home auf den Handel, weil die Produkte vergleichsweise beratungsintensiv sind. Ist der stationäre Handel dann bei Qivicon überflüssig?
Knöpke: Nein, ganz im Gegenteil! Auch wenn die In­stallation produktübergreifend immer gleich einfach ist, die Funktionen und das Zusammenspiel der einzelnen Produkte – also das eigentliche Qivicon-Prinzip –, das kann nur der Händler vor Ort erklären. Und weil es immer mehr mit Qivicon kompatible Produkte von immer mehr Herstellern geben wird, eröffnen sich den Händlern in den kommenden Monaten und Jahren damit dauerhaft neue Umsatzmöglichkeiten.




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