Größtes Vorkommen seltener Erden Europas entdeckt

China weltweit die Nummer eins

Seltene Erden stecken auch in Gebrauchsgegenständen wie Smartphones, Laptops und Fernsehern. Den Weltmarkt dominiert China, während in Europa derzeit kein Abbau von Seltenerdelementen stattfindet. Europäische Länder sind bei der Produktion von E-Autos und Windrädern daher auf Importe angewiesen. Diese Produkte brauchen starke Permanentmagnete, die im Falle von E-Autos je nach Motorengröße ein halbes bis mehrere Kilogramm der seltenen Erden Neodym und Praseodym enthalten.
Ein Vertreter des deutschen Autozulieferers Schaeffler betonte in Kiruna die Bedeutung der Rohstoffförderung in Europa. Schaeffler plane, viele Millionen Elektromotoren zu produzieren, sagte der für das Autogeschäft zuständige Einkaufsleiter Florian Schupp. Dafür brauche es seltene Erden. Heute kaufe Schaeffler außerhalb Europas ein - Ziel sei es aber, den Bedarf zunehmend in Europa zu decken.
Stärker gefördert werden sollen Minenprojekte wie die in Schweden auch aus Brüssel. So will die EU-Kommission im Frühjahr Maßnahmen vorschlagen, mit denen die strategische Autonomie Europas in Bezug auf wichtige Rohstoffe gestärkt werden soll. Ein Argument ist auch, dass es ohne diese Autonomie keinen ökologischen und digitalen Wandel geben könne.

Weg aus der Abhängigkeit?

Einem Kommissionsbericht aus dem Jahr 2020 zufolge bezog die EU zu dieser Zeit 98 Prozent ihres Bedarfs an seltenen Erden aus China. Das bedeutet gleichzeitig, dass Europa ein riesiges Problem bekommen würde, sollte China die Belieferung aus politischen oder strategischen Gründen drosseln oder sogar einstellen. Zudem dürfte der Bedarf im Zuge der Elektrifizierung weiter stark steigen. «Die Nachfrage nach seltenen Erden, die in Permanentmagneten, etwa für Elektrofahrzeuge, digitale Technologien oder Windgeneratoren zum Einsatz kommen, könnte sich bis 2050 verzehnfachen», heißt es in dem Kommissionspapier.
Der Weg zum möglichen Abbau der Metalle in Kiruna ist nach LKAB-Angaben allerdings lang. Erster Schritt sei die Beantragung einer Zulassung, wohl noch in diesem Jahr. Mit Blick auf andere Genehmigungsverfahren in der Industrie dürfte es mindestens 10 bis 15 Jahre dauern, bevor man tatsächlich mit dem Abbau beginnen und Rohstoffe auf den Markt bringen könne.
Die Genehmigungsverfahren müssten geändert werden, um einen verstärkten Abbau dieser Art von Rohmaterial in Europa zu gewährleisten, forderte LKAB-Chef Moström. Der Zugang sei ein Risikofaktor für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie als auch für den Klimaschutz.



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