Coronavirus schwächt die Wirtschaft deutlich

Reisemesse ITB wegen Coronavirus abgesagt

Die Messe Berlin gab am Freitagabend bekannt, dass die Reisemesse ITB in der nächsten Woche angesichts des neuartigen Coronavirus abgesagt wird. Nach Angaben der Messegesellschaft hat das zuständige Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf Auflagen stark erhöht. "Unter anderem ordnet die Behörde an: Jeder Messeteilnehmer muss der Messe Berlin belegen, nicht aus den definierten Risikogebieten zu stammen oder Kontakt zu einer Person aus den Risikogebieten gehabt zu haben", teilte die Messe Berlin mit. "Die Auflagen insgesamt sind von der Messe Berlin nicht umsetzbar." Die fünftägige Internationale Tourismusbörse (ITB) mit rund 10.000 Ausstellern sollte eigentlich am Mittwoch beginnen. Wegen des Virus hatten die Veranstalter schon die Erwartungen heruntergeschraubt und rechneten mit weniger Besuchern als im Vorjahr mit 160.000. Mehrere Aussteller haben abgesagt. Die für Mai geplante ITB China in Shanghai war schon vergangene Woche abgesagt worden.
Sollte es zu Absagen größerer Veranstaltungen kommen, träfe das auch Hotels, Restaurants und Caterer. Der Branchenverband Dehoga bekräftigte am Freitag, dass sich für die Branche bislang nur "eine punktuelle Betroffenheit" feststellen lasse. "Vereinzelt berichten Hotels von Stornierungen chinesischer Reisender", hieß es in einer Stellungnahme.
Die Schweiz verbot Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen. Diesem Verbot fällt auch der Genfer Autosalon zum Opfer, der am Montag beginnen sollte und zu dem 600.000 Besucher erwartet wurden. Zuvor war schon die erst für April geplante Genfer Uhrenmesse abgesagt worden. Für die Autobranche ist die Absage des Autosalons ein weiterer Schlag nach der Verschiebung der eigentlich für April geplanten großen chinesischen Automesse in Peking.
An den Börsen waren am Freitag Aktien vermeintlicher Profiteure der Viruserkrankung gefragt, darunter der Atemschutzmaskenhersteller Drägerwerk und der Anbieter von Videokonferenz-Software Teamviewer. Unterdessen sinkt der Ölpreis weiter. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 51,13 US-Dollar. Das waren 1,05 Dollar weniger als am Vortag. Auf Wochensicht steuert der Markt auf die stärksten Verluste seit 2011 zu.



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