Zweite Corona-Welle trübt Stimmung in deutschen Unternehmen stark ein

Auswirkungen der strengen Maßnahmen werden deutlich

"Bei den deutschen Unternehmen macht sich zu Beginn des Jahres Ernüchterung breit", sagte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. Mittlerweile zeigten sich die Auswirkungen der strikteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, sagte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Deutschland der Bank ING. Für Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg, ist vor allem der Rückschlag bei den Geschäftserwartungen besorgniserregend: "Das kratzt an dem Szenario, dass mit den Impffortschritten bis Sommer bereits eine deutliche Entlastung zu spüren sein wird."
Angesichts der stockenden staatlichen Hilfe für geschlossene Betriebe sprach sich Fuest für flexiblere Instrumente aus. "Man könnte die Steuervorauszahlungen des letzten Jahres pauschal kürzen und den Firmen so helfen", sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Dazu könnten die Finanzämter einbezogen werden, die Kontakte zu allen Firmen hätten.
Fuest warnte vor einem radikalen Lockdown einschließlich geschlossener Industriebetriebe. "Es wäre Wahnsinn, die Industrie jetzt stillzulegen." Das dürfe man unter keinen Umständen tun. "Wir müssen die Industrie offen halten, wir können uns einen wirtschaftlichen Zusammenbruch nicht leisten." Es müssten ja auch weiter Hilfen gezahlt werden können für die geschlossenen Bereiche. "Wo soll das denn sonst herkommen?", sagte Fuest.
Die Corona-Krise müsse nicht zwangsläufig zu einer Pleitewelle führen. Die betroffenen Branchen seien begrenzt. "Natürlich wird es mehr Insolvenzen geben", sagte der Ifo-Präsident weiter. "Aber wir können ohne eine massive Insolvenzwelle durch diese Pandemie kommen, wenn wir es richtig angehen."




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