Möge die Macht mit dir sein 09.03.2018, 09:19 Uhr

AR-Game im Test: Star Wars: Jedi Challenge

O2 vermarktet das Augmented-Reality-Spiel "Star Wars: Jedi Challenge", wir haben uns das Set genauer angesehen und getestet, wie leicht (oder schwer) die ersten Schritte zum Jedi sind.
(Quelle: Lenovo)
Zugegeben, ich kann mit den neuen Star-Wars-Filmen nichts anfangen, für mich hätte es George Lucas besser bei der ursprünglichen Trilogie belassen sollen, auch die überarbeiteten Versionen aus dem vorletzten Jahrzehnt waren in meinen Augen unnötig. Dennoch freute ich mich über das Testpaket von Lenovos Augmented-Reality-Spiel „Jedi Challenge“ beinahe so wie der kleine Junge, der damals im Alter von sieben Jahren mit Episode VI in die Welt von „Krieg der Sterne“ eingestiegen war.
Einmal als echter Jedi mit dem Lichtschwert gegen Drohnen und (über)menschliche Bösewichte anzutreten, das hat seinen Reiz. Doch wie schon bei Luke Skywalker ist auch bei mir der Weg zum Jedi ein nicht ganz einfacher, denn zunächst gilt es, die App aufs Smartphone zu laden. Das klappt zwar sehr gut, doch die dann angezeigten (und sehr löblichen) Updates brechen immer wieder ab, sodass man von vorne beginnen muss. Hat man diese erste Hürde gemeistert, muss man das Smartphone, in meinem Fall ein iPhone 8 plus, in den Slot der mitgelieferten Brille einstecken, über ein Kabel die Verbindung zur Brille herstellen und dann kann es auch schon beinahe losgehen.
Headset, Beacon und Lichtschwert
Quelle: Lenovo
Das Lichtschwert, eine gute und hochwertig verarbeitete Nachbildung des Filmcharakters Rey, verfügt über zwei physische Tasten und muss mit dem Smartphone gekoppelt werden, was ohne Probleme gelingt. Der leuchtende Sender, genannt Beacon, wird auf dem Boden aufgestellt und zeigt der App, wo sie später die Gegner hin projizieren soll.
Nun kann ich das Headset aufsetzen und werde durch das Tutorial geleitet. Die Projektion meiner Mentorin ist sehr gut gelungen, ich sehe sie tatsächlich im Raum vor mir stehen, direkt zwischen mir und der großen Blumenvase, die ich vorsichtshalber etwas weiter weg in die Ecke gestellt habe. Ich sehe außerdem an meinem Lichtschwert die Energieklinge, sie wird von der App sehr schön auf das Schwert projiziert.

Star Wars: Jedi Challenge

Der erste Gegner ist ein Droide, dessen Schüsse aus seinem Blaster ich mit dem Lichtschwert abblocken und wieder zurückwerfen kann. Das macht tatsächlich Spaß – auch weil das Lichtschwert schön in der Hand vibriert - und man ist sehr schnell in die AR-Welt abgetaucht. Ein aus VR-Spielen bekanntes Unwohlsein verspüre ich nicht, auch weil man sich ja immer noch in der realen Welt bewegt.
Die Gegner werden mit der Zeit immer stärker und schneller, man muss sich durchaus anstrengen, um sich auf ihre Taktiken und Schwächen einzustellen. Wer dabei ins Schwitzen kommt, kann sich zwischendurch mit einer Runde Holo-Schach beruhigen, wer jedoch kein Blitzschachspieler ist, wird hier kaum eine Stunde oder mehr mit einer Partie zubringen.
Das Headset ist gut verarbeitet, wird aber in Kombination mit dem Smartphone mit der Zeit etwas schwer.
Quelle: Lenovo
Das liegt zum einen an der hier etwas unkomfortablen Steuerung der Figuren, zum anderen aber auch am hohen Gewicht, das durch Headset und Smartphone auf der Nase und dem Kopf lastet. Das iPhone hat zwar ein schönes Display mit hoher Auflösung, doch spürt man mit jeder Minute mehr das Gewicht des Geräts stärker. Für 15 Minuten reichen meine Nackenmuskeln gerade noch aus, und der Schmerz auf dem Nasenrücken wird einfach ignoriert – Luke hätte auch nicht gejammert.
Insgesamt hat mir Star Wars: Jedi Challenge gut gefallen. Es macht richtig Spaß, gegen die virtuellen Gegner anzutreten, auch wenn die Kämpfe nach einer gewissen Zeit etwas eintönig wirken. Die Umsetzung ist sehr gelungen, die Hardware ist sauber verarbeitet. Das kann man bei einem Spielzeug im Wert von 199 Euro auch erwarten. Vermarktet wird das Set derzeit unter anderem von O2, hier kann man es auch im Ratenkauf erwerben.



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