Jahresbilanz 19.02.2020, 14:49 Uhr

Telefónica Deutschland: Mehr Umsatz, weniger Verlust

Telefónica kann im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 die Verluste eindämmen und freut sich über einen deutlichen Anstieg seiner Kundenzahlen im Mobilfunksegment.
Der O2 Tower in München
(Quelle: Fernanda-Vilela)
Der Münchner Netzbetreiber Telefónica Deutschland hat im vergangenen Geschäftsjahr 2019 die Verluste im Vergleich zum Vorjahr eindämmen können, schreibt mit einem Minus von 212 Millionen Euro (Vorjahr: 230 Millionen Euro) allerdings immer noch tiefrote Zahlen. Als Grund für das negative Ergebnis nannte der Konzern einmal mehr Abschreibungen, die noch auf die im Jahr 2014 erfolgte milliardenschwere Übernahme von E-Plus zurückzuführen sind.
Den Gesamtumsatz konnte Telefónica leicht um 1,1 Prozent auf 7,399 Milliarden Euro steigern. Beim Mobilfunk-Service-Umsatz legten die Münchner - unter Miteinbeziehung regulatorischer Effekte - im Jahresvergleich um 0,6 Prozent auf 5,301 Milliarden Euro zu; betrachtet man nur das vierte Quartal, lag das Wachstum bei 0,8 Prozent auf 1,341 Milliarden Euro.
Freuen konnte sich der Netzbetreiber auch über die Entwicklung bei den Kundenzahlen im Mobilfunkbereich: Hier stieg von Januar bis Dezember die Zahl der Vertragskundenanschlüsse um 1,45 Millionen. Allein im vierten Quartal habe man 456.000 zusätzliche Anschlüsse hinzugewinnen können, wie es weiter hieß. Damit sei die Gesamtzahl der Mobilfunkanschlüsse nun auf über 46 Millionen gewachsen.
Gleichzeitig stieg der mobile Datenverbrauch laut Telefónica so stark an wie nie zuvor: Allein im vierten Quartal betrug das Wachstum 58 Prozent. Über das Gesamtjahr hinweg transportierte der Konzern rund 1 Milliarde Gigabyte an Mobilfunkdaten. Zugleich wurde 2019 mit 107 Milliarden Minuten mehr über das O2-Mobilfunknetz telefoniert als je zuvor – der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug hier 9,9 Prozent.
Ein kleines Erfolgserlebnis konnten die Münchner auch im Festnetzsegment feiern: Hier gab es im vierten Quartal erstmals seit der Übernahme von E-Plus im 2014 wieder ein zartes Wachstum um 2 Prozent auf 189 Millionen Euro. Betrachtet man allerdings das gesamte Geschäftsjahr 2019, schrumpfte der Umsatz um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 741 Millionen Euro. 
„Wir haben unser Versprechen gehalten und unseren Wachstumskurs bestätigt“, sagte Markus Haas, der Vorstandsvorsitzende von Telefónica Deutschland. „Zu Beginn des Jahrzehnts des Mobilfunks zeigen alle wichtigen Kennzahlen in die richtige Richtung. Nun wollen wir mit unserer Investitionsoffensive im Netz noch mehr Kunden für uns begeistern.“
Für 2020 erwartet Telefónica Deutschland ein stabiles Preisumfeld für den Mobilfunkmarkt sowie in der Folge eine unveränderte bis leicht positive Entwicklung des Umsatzes. Diese Prognose beinhaltet negative Regulierungseffekte in Höhe von etwa 20 bis 30 Millionen Euro, die aus der Absenkung der Terminierungsentgelte und der im Mai 2019 in Kraft getretenen neuen Regulierung für Gespräche und SMS innerhalb der Europäischen Union resultieren.




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