05.08.2010, 10:19 Uhr

Telekom bucht 2,5 Millionen Prepaid-Kunden aus

Die Telekom reduziert im zweiten Quartal 2010 die offizielle Mobilfunk-Teilnehmerzahl durch die Ausbuchung inaktiver Kunden auf 36,97 Millionen. Die Umsätze im deutschen Mobilfunkgeschäft steigen jedoch deutlich um 5,5 Prozent.
Auf den ersten Blick klingt die Meldung dramatisch: Mit einem Rückgang um 1,57 Millionen Mobilfunkkunden im zweiten Quartal 2010 verzeichnet die Deutsche Telekom das vermutlich schlechteste Ergebnis bei der Entwicklung der Teilnehmerzahlen seit dem Einstieg ins Mobilfunkgeschäft. 36,97 Millionen Kunden zählt das Unternehmen nun in Deutschland - nach 38,54 Millionen vor drei Monaten.
Schuld daran ist jedoch nicht eine Flucht der Kunden, sondern die geänderte Ausbuchungspraxis bei den Prepaid-Karten. So werden seit dem 1. April alle Kunden automatisch gekündigt, die zwei Jahre lang ihre Mobilfunkkarte nicht mehr aufgeladen haben und drei Monate inaktiv waren. Dies betraf im zweiten Quartal rund 2,5 Millionen Karten.
Richtig gut entwickelte sich im Gegensatz dazu jedoch der Umsatz, der letztlich die deutlich wichtigere Kennzahl darstellt. So stieg der Gesamtumsatz im deutschen Mobilfunkgeschäft im zweiten Quartal 2010 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro.

Mobilfunk-Serviceumsätze legen zu

Besonders stark war der Anstieg der Serviceumsätze mit mehr als sechs Prozent. Der Konzern begründet diese positive Entwicklung mit der Vermarktung von "attraktiven" Smartphones wie dem iPhone. Das Plus bei den mobilen Datenumsätzen lag sogar bei knapp 54 Prozent. Mit diesem Ergebnis behauptet die Telekom klar die Marktführerschaft im Mobilfunksegment.
Eher verhalten ist dagegen weiterhin die Entwicklung der deutschen Festnetzsparte. Mit 130.000 neuen eigenen DSL-Kunden im zweiten Quartal hat sich das Wachstum weiter abgeschwächt; dennoch lag der Anteil am Neukundengeschäft mit 52 Prozent höher als der Marktanteil an den Bestandskunden, der weiterhin unverändert bei 46 Prozent liegt.
Die Zahl der Festnetz-Kunden sank im selben Zeitraum um 315.000 auf 25,55 Millionen. Der komplette Festnetzbereich in Deutschland verzeichnete einen Umsatzrückgang um 2,9 Prozent auf 4,50 Milliarden Euro. Im gesamten Deutschlandgeschäft blieb der Umsatz mit 6,20 Milliarden im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahresmonat nahezu konstant.




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