Update 07.05.2009, 16:26 Uhr

Telekom schreibt Milliardenverlust

Telekom meldet Kunden- und Quartalszahlen - Milliardenverlust im ersten Quartal durch hohe Abschreibungen auf T-Mobile UK - Systemhaus-Tochter T-Systems droht Entlassungswelle
Schlechte Nachricht für Mitarbeiter der T-Systems: Während die Telekom in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2009 einen Verlust in Milliardenhöhe verbuchen musste, droht der ohnehin angeschlagenen Geschäftskundensparte nun anscheinend eine Entlassungswelle.
Wie die Financial Times Deutschland aus Unternehmenskreisen erfahren haben will, sollen dort rund 3.000 Stellen abgebaut werden. Während für die eine Hälfte der betroffenen Mitarbeiter nach sozial verträglichen Lösungen gesucht werde, drohe den Angaben zufolge der anderen Hälfte die betriebsbedingte Kündigung.
Der Hintergrund: Die Deutsche Telekom muss für das erste Quartal 2009 einen Konzernverlust von 1,1 Milliarden Euro in ihre Bilanzbücher schreiben. Wie der Konzern heute mitteilte, beruhe dieser im Wesentlichen auf Abschreibungen auf die Auslandstochter T-Mobile UK in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Ohne diesen Posten hätte die Telekom ein Plus von 0,7 Milliarden Euro erwirtschaften können. Der Umsatz kletterte um 6,2 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro.
Was die Entwicklung der einzelnen operativen Segmente betrifft, konnte die Telekom im Mobilfunk-Segment seine Kundenbasis durch die erstmalige Einbeziehung der griechischen OTE-Gruppe um 20 Millionen weltweit auf 148 Millionen Nutzer in die Höhe schrauben. Insgesamt stieg der Umsatz hier um neun Prozent auf 9,2 Milliarden Euro.
T-Mobile Deutschland hingegen musste einen leichten Umsatzrückgang um 0,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro hinnehmen. Auch bei den Kundenzahlen gab es leichte Einbußen. Zwar konnte die deutsche Mobilfunk-Tochter die Teilnehmerzahl im Jahresvergleich von 37,1 auf 39 Millionen steigern - gleichzeitig verlor das Unternehmen aber im ersten Quartal 2009 netto 118.000 Nutzer.
Im Festnetzgeschäft wuchs die weltweite Kundenbasis um 5,8 Millionen Festnetz- und 1,7 Breitband-Nutzer auf aktuell 40 Millionen Festnetz- und 17 Millionen Breitband-Teilnehmer. Das Wachstum ist ebenso wie das Umsatzplus von 3,6 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro vor allem durch die Einbeziehung der OTE-Gruppe zu erklären.
In Deutschland nahm die Zahl der Breitbandanschlüsse im Jahresvergleich von 13 auf 13,5 Millionen Anschlüsse zu, die Zahl der Festnetzanschlüsse schrumpfte allerdings erneut von 30,2 auf 27,7 Millionen. Netto verlor die Telekom in Deutschland im Berichtszeitraum 602.000 Festnetzanschlüsse, im Gegenzug konnten 173.000 Breitbandanschlüsse gewonnen werden.
Zum kompletten Quartalsbericht geht es hier.



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