RIM in Not 23.01.2012, 11:56 Uhr

Thorsten Heins soll es richten

Der ehemalige Siemens-Manager Thorsten Heins soll den angeschlagenen BlackBerry-Hersteller RIM vor dem Niedergang bewahren.
Paukenschlag bei RIM: Der angeschlagene BlackBerry-Hersteller zieht die Konsequenzen aus der desolaten Geschäftsentwicklung der vergangenen Monate - und versucht nun mit neuem Führungspersonal die Trendwende herbeizuführen.
Als neuer CEO und President soll in Zukunft der Deutsche Thorsten Heins das Unternehmen wieder zurück auf die Erfolgsspur führen. Der ehemalige Siemens-Manager, der bei RIM zuletzt als Chief Operation Officer das Tagesgeschäft verantwortete, löst damit das stark kritisierte Führungsduo Mike Lazaridis und Jim Balsillie ab.
Mit der Personalrochade geht eine Ära zu Ende: Lazaridis und Balsillie hatten maßgeblichen Anteil an der Erfolgsgeschichte der BlackBerry-Modelle, die aber angesichts der starken Smartphone-Konkurrenz zuletzt immer weniger Käufer fanden. Rund 20 Jahre lang haben sie sowohl den Posten des Konzernchefs als auch die Position des Direktoriumsvorsitzenden gemeinsam ausgeübt. Lazaridis zieht sich nun auf den Posten des stellvertretenden Verwaltungsratschefs zurück. Balsillie, der später zu RIM dazugestoßen war, wird einfaches Mitglied des Kontrollgremiums.

Bekenntnis zum Standort Bochum

"Wir haben aus den Herausforderungen gelernt", sagte Heins mit Blick auf seine neue Herkulesaufgabe. Seine Ernennung zum RIM-Chef wurde in der Branche allerdings nicht überall mit Euphorie aufgenommen. Nicht wenige Analysten haben Zweifel daran, dass ein Ingenieur die zentralen Probleme des Konzerns lösen könne.
Und von denen gibt es reichlich: Miese Quartalszahlen, ein veraltetes Portfolio, schleppende Abverkäufe, schrumpfende Marktanteile und ein peinlicher Server-Ausfall machten dem Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit stark zu schaffen. Als Folge rauschte der Kurs der RIM-Aktie in den Keller, weshalb aus Investorenkreisen auch immer wieder Forderungen nach einer neuen Konzernspitze laut geworden waren.
Die nächsten Monate werden nun zeigen, ob Heins den zahlreichen Aufgaben gewachsen ist. Ein positives Signal sendete der neue RIM-Chef unterdessen in Richtung Deutschland: Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bekannte er sich zum deutschen Standort Bochum, wo RIM im Jahr 2008 eines seiner Entwicklungszentren eröffnet hatte. "Das ist ein wichtiger Standort für uns", betonte der Manager.
Kann RIM das Ruder mit dem neuen CEO noch herumreißen?




Das könnte Sie auch interessieren