Internet-Konzern 08.11.2021, 09:00 Uhr

Ralph Dommermuth erwägt Aktienmehrheit bei United Internet

E-Mail, Hosting, Mobilfunk: United Internet ist einer der führenden Internet-Konzerne Europas. Gründer und CEO Ralph Dommermuth plant eine Ausweitung seiner Beteiligung und will 51 Prozent der Aktien erlangen. Über mögliche Gründe kann man nur spekulieren.
Ralph Dommermuth, Gründer und CEO von United Internet
(Quelle: United Internet)
In einer Ad-Hoc-Mitteilung hat United Internet bekannt gegeben, dass der Gründer und Vorstandsvorsitzende Ralph Dommermuth erwäge, seinen Aktienanteil an der von ihm gegründeten Firma zu vergrößern. Derzeit kontrolliert Dommermuth rund 42 Prozent der Anteile des Konzerns, der hinter Marken wie 1&1, Web.de, Ionos und Strato steht. Derzeit baut United Internet zudem ein eigenes 5G-Mobilfunknetz auf. Der angepeilte Aktienkauf könnte über eine noch zu gründende Gesellschaft erfolgen, er würde Dommermuths Anteil auf 51 Prozent erhöhen.

600 Millionen für die Aktienmehrheit

Obwohl die Mitteilung so formuliert ist, dass sich all diese Pläne noch im Stadium der unverbindlichen Überlegung befinden, darf man davon ausgehen, dass dahinter mehr steckt: Der milliardenschwere Internet-Unternehmer, der in wenigen Tagen 58 Jahre alt wird, will die Kontrolle über United Internet. Das würde ihn rund 600 Millionen Euro kosten. Denkbar wäre es, so mutmaßen Experten, dass Dommermuth damit dem Beispiel des französischen Unternehmers Xavier Niel folgen könnte. Der hatte das von ihm gegründete Mobilfunkunternehmen Iliad übernommen und anschließend von der Börse genommen, um notwendige Veränderungen schneller voranzutreiben.
United Internet steht aktuell wegen des Erwerbs einer 5G-Funklizenz im Jahr 2019 unter Erfolgsdruck. Mit dem Kauf der Lizenz verbunden ist die Verpflichtung, bis 2025 ein entsprechendes Netz aufzubauen. Derzeit hinkt United Internet bei diesem Projekt noch hinter seinem Zeitplan hinterher.
Die Börse reagierte auf Dommermuths Pläne positiv. Nachdem die Aktie von United Internet seit September 2021 über 15 Prozent ihres Wertes eingebüßt hatte, stieg der Kurs im Frühhandel an der Frankfurter Börse um sechs Prozent. Bereits zuvor hatte die Nachricht, dass der Konzern seine Hosting-Tochter 1&1 Ionos im Frühjahr 2022 an die Börse bringen wolle, für steigende Kurse gesorgt.




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