Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone bleibt auf Wachstumskurs - und liefert sich mit seinem Erzrivalen Deutsche Telekom, zumindest beim Mobilfunk-Serviceumsatz, weiterhin ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Diese wichtige Kennzahl konnte Vodafone im zweiten Quartal 2012/2013 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 2,4 Prozent von 1,703 auf 1,744 Milliarden Euro steigern. Das Ergebnis ist damit nahezu identisch mit der Performance der Deutschen Telekom, die in ihrem jüngsten Quartalsbericht einen Mobilfunk-Serviceumsatz von 1,749 Millionen ausgewiesen hatte.

Weniger positiv verlief hingegen die Entwicklung im Festnetzbereich: Hier ging der Service-Umsatz leicht um 1 Prozent von 533 auf 528 Millionen Euro zurück.

Im Halbjahresvergleich konnte Vodafone einen Gesamtumsatz von 4,856 Milliarden Euro verbuchen - das entspricht einem Plus von 4,2 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte in diesem Zeitraum um 3 Prozent von 1,763 auf 1,711 Milliarden Euro.

Als Wachstumstreiber entpuppte sich im zweiten Quartal einmal mehr der Umsatz mit Datendiensten (ohne SMS/MMS), der im Jahresvergleich um satte 14,3 Prozent von 439 auf 502 Millionen Euro in die Höhe schnellte. Verantwortlich für diesen Anstieg ist der steigende Anteil von Smartphones im Vodafone-Netz, der mittlerweile 28,2 Prozent beträgt.

Zulegen konnten die Düsseldorfer auch beim Umsatz pro Kunde im Monat (ARPU): Dieser kletterte um 5,2 Prozent von 15,6 auf 16,4 Euro in die Höhe. Die Zahl der Mobilfunkkunden verringerte sich im Gegenzug zum Vorquartal von 35,806 auf 35,097 Millionen Teilnehmer. Vodafone begründete den Rückgang vor allem mit der Ausbuchung inaktiver Prepaid-Nutzer. 

LTE-Ausbau schreitet voran
Einen neuen Zwischenstand meldet Vodafone unterdessen beim LTE-Ausbau: Zum Ende des Berichtszeitraums deckten die Düsseldorfer eigenen Angaben zufolge 55 Prozent der bundesdeutschen Fläche - darunter 67 Großstädte - mit dem mobilen Breitband ab. Wie der Netzbetreiber weiter betonte, könnten mittlerweile über 18 Millionen Haushalte LTE empfangen - allerdings nutzen bislang nur 232.000 Kunden den Datenturbo als Festnetzersatz.

Bis zum Frühjahr will Vodafone nun alle 81 deutschen Großstädte an das LTE-Netz anschließen ? und bis 2015 die neue Technologie in ganz Deutschland ausrollen.

In Rahmen des LTE-Ausbauprogramms kündigte der Netzbetreiber auch die weitere Modernisierung seines Bestandsnetzes an. Damit sollen die Qualität von Sprachtelefonaten sowie die Surfgeschwindigkeit nochmals gesteigert werden. Insgesamt will das Unternehmen bis Ende des Geschäftsjahres über eine Milliarde Euro in den Netzausbau investiert haben.

Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum zeigte sich mit den Zahlen zufrieden, warnte aber zugleich vor Nachlässigkeit: "Trotz der zehn Quartale Wachstum in Folge gilt es, wachsam zu sein, absolutes Kostenbewusstsein zu zeigen und mit Augenmaß im Markt zu agieren", so der Manager.