Vodafone Deutschland stabilisiert Mutterkonzern

Festnetzgeschäft legt zu

Deutlich besser lief es für die deutsche Tochter im Festnetzgeschäft: Hier stieg der Serviceumsatz um 1,4 Prozent, der Bereich kam so auf knapp 6,5 Milliarden Euro Umsatz. Vodafone hat im vergangenen Geschäftsjahr sein Festnetz deutlich verbessert und die TV-Kabel für mehr als vier Millionen Haushalte mit der "Docsis 3.1"-Technologie aufgerüstet. Dadurch wurde eine Download-Geschwindigkeit von bis zu einem Gigabit (1.000 Megabit) pro Sekunde verfügbar gemacht.
Allerdings nutzt nur ein Teil der Kunden diese Highspeed-Möglichkeit und gibt entsprechend mehr Geld aus. Immerhin konnte Vodafone nun die Marke von einer Million Gigabit-Anschlüssen knacken - und die Tendenz ist weiter steigend. Der ärgste Konkurrent von Vodafone, die Deutsche Telekom, will Kunden ebenfalls mit Gigabit-Speed locken und setzt hierbei auf Glasfaser bis in die Wohnungen. Verglichen mit Vodafone ist die Deutsche Telekom allerdings spät dran in Sachen Gigabit-Verfügbarkeit. Inzwischen machen die Bonner jedoch Tempo und wollen Vodafone in den kommenden Jahren Marktanteile abnehmen.

Analyst: „Schwacher Umsatzmix“

Deutlich schwieriger als in Vodafones Deutschland-Geschäft stand es dagegen um Italien und die anderen europäische Märkte des Konzerns, dort brachen die Umsätze und teils auch das operative Ergebnis weg. JPMorgan-Analyst Akhil Dattani sprach deshalb von einem schwachen Umsatzmix, wenngleich dank Deutschland die Service-Umsätze der Briten etwas besser ausgefallen seien als von ihm gedacht.
Unter dem Strich verdiente der Konzern allerdings 536 Millionen Euro nach einem Verlust von 455 Millionen im Jahr zuvor. Dabei halfen auch deutlich geringere Finanzierungskosten und Bewertungsgewinne. Die Dividende will Vodafone wie auch schon im Jahr zuvor bei 9 Cent je Aktie belassen.
Trotz des schwierigen Geschäftsjahres will Vodafone in den kommenden zwölf Monaten wieder zulegen. Im neuen Geschäftsjahr 2021/22 wird die wichtigste Kenngröße das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung nach Leasingkosten (Ebitda AL) sein, das bei 15 bis 15,4 Milliarden Euro herauskommen soll. Der freie Mittelzufluss soll dann ohne Blick auf die erst kürzlich börsennotierte Funkturmsparte Vantage Towers bei mindestens 5,2 Milliarden Euro liegen.




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