10.03.2009, 10:40 Uhr

ZVEI und gfu fordern "ernsthafte Verträglichkeitsprüfung" der Digitalen Dividende

Nachdem die Bundesregierung vergangene Woche beschlossen hat, Rundfunkfrequenzen für mobile Datendienste freizugeben, warnen ZVEI und gfu nun vor "erheblichen technischen Risiken"
Am vierten März beschloss die Bundesregierung, den bisher für den Rundfunk reservierten Frequenzbereich zwischen 790 und 862 Megahertz in Zukunft auch für mobile Datendienste freizugeben - Stichwort "Digitale Dividende". Nun warnen die gfu (Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik) und der ZVEI vor den technischen Risiken, die im Vorfeld des Kabinettsbeschlusses nicht "hinreichend erörtert wurden", so die Verbände in einer gemeinsamen Presseerklärung. So befürchten Hersteller beispielsweise, der Fernsehempfang über DVB-T-Boxen könne gestört werden, wenn in diesem Frequenzbereich künftig auch mobiles Internet möglich sei. Potenziell betroffen seien davon rund 15 Millionen DVB-T-Empfänger in deutschen Haushalten. Aber auch Kabelanlagen, Kabel-Endgeräte wie Modems, Set-Top-Boxen und integrierte Fernseher könnten künftig nicht mehr einwandfrei funktionieren. Die Verbände begründen ihre Warnung mit Studien der ANGA (Verband der Kabelnetzbetreiber) sowie des Instituts für Rundfunktechnik (IRT), die ergeben hätten, dass schon geringe Sendeleistungen rückkanalfähiger mobiler Datengeräte zu starken Einstrahlungen in abgeschirmten Kabel und Fernseh-Empfangsgeräten führen.



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